War die Nummer des unten veröffentlichten, gestrigen Blogs. Erstaunlich.
So, das wollte ich nur mal gesagt haben.
Ach, und nochwas: Trick or Treat-
Happy Halloween!
Sonntag, 31. Oktober 2010
Samstag, 30. Oktober 2010
Vorübung fürs Jahresresümee
Was war das Tollste, das euch jemals passiert ist?
Wann wart ihr das letzte Mal wirklich glücklich?
Wer sind die 8 wichtigsten Menschen in eurem Leben und wann habt ihr es ihnen das letzte mal gezeigt?
Ich bin schon wieder in Weihnachtsstimmung. Ja, ein bisschen früh, wobei Ende Oktober für meine Verhältnisse eigentlich schon die schiere Spätzündung ist. Auf jeden Fall aber stimmt mich meine Weihnachtlichkeit doch irgendwie nachdenklich- mal abgesehen von anderen Dingen, die sich gerade in meinem Leben abspielen, die mich doch auch recht exzessiv grübeln lassen.
Ich meine, wenn ihr euch die oberen Fragen mal durch den Kopf gehen lasst, und -ehrlich- beantwortet, gibt einem das nicht zu denken?
Was ist das Tollste, das MIR jemals passiert ist? Hm. Ich bin schon oft beinahe überfahren worden- wer hat auch die dämliche Regel eingeführt, dass Fußgänger für Autofahrer anhalten müssen und nicht umgekehrt. Trotz meiner konsequent ignoranten Blindheit im Großstadtverkehr aber habe ich bislang immer überlebt- war das etwas, das in die angeführte Rubrik fallen könnte? Natürlich, wenn ich jetzt tot wäre, fände ich das auch nicht soo toll- aber im Grunde fühlt sich sowas nicht unbedingt wahnsinnig spektakulär an, selbst wenn man -vielleicht ja!- knapp dem Tod entronnen, ihm nochmal wild mit den Armen schlenkernd von der Schippe gesprungen ist.
Stattdessen könnte ich jetzt, wenn ich drüber nachdenken würde, hundert andere Sachen anführen, die schon irgendwie gut waren- aber, das Tollste, das mir JEMALS passiert ist? Da wartet man doch eher auf die Million im Lotto, den Traumprinz, der in seinem teuren, chauffierten Auto vor unserer Haustür hält und uns heiraten will, obwohl wir als Prostituierte arbeiten. Aah, und nein, ich meine nicht mich.
Alles in allem also scheint das Leben eher weniger das große Kino aufzufahren, wenn es an das Leben der meisten geht. Und die, denen das große Kino tatsächlich widerfährt- tja, Schwein gehabt. Die allermeisten von uns müssen sich nämlich wohl oder übel doch damit zufrieden geben, immerhin noch nicht tot zu sein.
Zweite Frage: wann wart ihr das letzte Mal richtig glücklich?
Tja... bis heute war ich der Auffassung, der letzte wirklich glückliche Moment in meinem Leben- also, WIRKLICH glücklich, nicht einfach nur zufrieden, sich mit den Gegebenheiten abfindend und irgendwie damit lebend, sondern wirklich glücklich: dieses Gefühl der absoluten Perfektion, des kompletten in sich Ruhens. Passiert selten, dauert ungefähr 4 Minuten- aber immerhin! Also, auf jeden Fall war ich bis heute der Ansicht, das dieser letzte denkwürdige Moment in meinem Leben im ca. Februar 2008 stattgefunden hat. Allerdings scheint das nicht ganz zu stimmen- scheinbar hatte ich im ungefähr Mai diesen Jahres auch eine ganz gute Phase, die ich aber, unterstelltem Hirnschaden sei Dank, recht schnell mitsamt ihrer positiven Grundstimmung aus meiner Erinnerung gestrichen habe. Wie war das? Ich glaube nicht ans Prinzip des Glücklichseins, meine Lebensphilosophie hat mich wieder.
Auf jeden Fall lohnt es sich aber, zu versuchen sich diesen letzten Moment des Glücks zu visualisieren- und drüber nachzudenken, was einen dazu veranlasst hat. Vielleicht könnten wir uns unser Leben alle ein bisschen heller gestalten, wenn wir das ab und zu versuchen würden, anstatt immer nur drauf zu warten, dass das Beste, was uns jemals passieren wird (ergo die Million oder der Traumprinz oder das perfekte Leben am perfekten Ort) eintritt- denn, aller Wahrscheinlichkeit und empririschen Forschungen meinerseits zufolge wird das nicht passieren. Und wir werden ewig warten und ewig unglücklich sein.
Wer sind die 8 wichtigsten Menschen in eurem Leben und wann habt ihr es ihnen das letzte mal gezeigt?
Ja... schwierig. Ich bin mir recht bewusst über meine 8- über den Rest? Ich denke, manchen zeigt man es schon, manchen weniger, aber eigentlich sollte man es allen zeigen, so oft, wie möglich- denn diese 8 (oder lasst es 5 oder 17 sein, mir egal)sind doch das, was unser Leben eigentlich ausmacht. Also, damit will ich nicht sagen, dass wir uns an diese Menschen klammern sollen; nur, dass der Begriff der 'Familie' flexibel ist und gewisse Personen, Verwandtschaft hin oder her, früher oder später dazugehören und deswegen gewertschätzt gehören. Denn auch kleine Gesten können glücklich machen, insbesondere von Menschen, die man liebt. Natürlich ist das auch individuell- manch einer ist emotional zugänglicher als andere, aber zeigen sollte man es trotzdem allen. Tut man es nicht, oder noch schlimmer, bewegt sich ins Gegenteil hinein- es macht einen nicht glücklich, glaubt mir.
Kurzum also: Weihnachten droht wie ein hungriger Kampfhirsch am düsteren Horizont, die Geschenkefrage taucht vielleicht ein erstes Mal leise und heimtückisch in unseren Gedanken auf, es wird furchtbar kalt und wir rotten uns alle in unseren Wohnungen zusammen und trinken Vodka. Und denken bei der Gelegenheit am besten mal drüber nach, ob wir glücklich sind, warum wirs nicht sind, und wie es unseren most important persons da so geht. Und dann setzen wir unsere conclusions in die Tat um, gleich, wenn wir wieder nüchtern sind.
Vielleicht gehts uns hinterher besser.
Wann wart ihr das letzte Mal wirklich glücklich?
Wer sind die 8 wichtigsten Menschen in eurem Leben und wann habt ihr es ihnen das letzte mal gezeigt?
Ich bin schon wieder in Weihnachtsstimmung. Ja, ein bisschen früh, wobei Ende Oktober für meine Verhältnisse eigentlich schon die schiere Spätzündung ist. Auf jeden Fall aber stimmt mich meine Weihnachtlichkeit doch irgendwie nachdenklich- mal abgesehen von anderen Dingen, die sich gerade in meinem Leben abspielen, die mich doch auch recht exzessiv grübeln lassen.
Ich meine, wenn ihr euch die oberen Fragen mal durch den Kopf gehen lasst, und -ehrlich- beantwortet, gibt einem das nicht zu denken?
Was ist das Tollste, das MIR jemals passiert ist? Hm. Ich bin schon oft beinahe überfahren worden- wer hat auch die dämliche Regel eingeführt, dass Fußgänger für Autofahrer anhalten müssen und nicht umgekehrt. Trotz meiner konsequent ignoranten Blindheit im Großstadtverkehr aber habe ich bislang immer überlebt- war das etwas, das in die angeführte Rubrik fallen könnte? Natürlich, wenn ich jetzt tot wäre, fände ich das auch nicht soo toll- aber im Grunde fühlt sich sowas nicht unbedingt wahnsinnig spektakulär an, selbst wenn man -vielleicht ja!- knapp dem Tod entronnen, ihm nochmal wild mit den Armen schlenkernd von der Schippe gesprungen ist.
Stattdessen könnte ich jetzt, wenn ich drüber nachdenken würde, hundert andere Sachen anführen, die schon irgendwie gut waren- aber, das Tollste, das mir JEMALS passiert ist? Da wartet man doch eher auf die Million im Lotto, den Traumprinz, der in seinem teuren, chauffierten Auto vor unserer Haustür hält und uns heiraten will, obwohl wir als Prostituierte arbeiten. Aah, und nein, ich meine nicht mich.
Alles in allem also scheint das Leben eher weniger das große Kino aufzufahren, wenn es an das Leben der meisten geht. Und die, denen das große Kino tatsächlich widerfährt- tja, Schwein gehabt. Die allermeisten von uns müssen sich nämlich wohl oder übel doch damit zufrieden geben, immerhin noch nicht tot zu sein.
Zweite Frage: wann wart ihr das letzte Mal richtig glücklich?
Tja... bis heute war ich der Auffassung, der letzte wirklich glückliche Moment in meinem Leben- also, WIRKLICH glücklich, nicht einfach nur zufrieden, sich mit den Gegebenheiten abfindend und irgendwie damit lebend, sondern wirklich glücklich: dieses Gefühl der absoluten Perfektion, des kompletten in sich Ruhens. Passiert selten, dauert ungefähr 4 Minuten- aber immerhin! Also, auf jeden Fall war ich bis heute der Ansicht, das dieser letzte denkwürdige Moment in meinem Leben im ca. Februar 2008 stattgefunden hat. Allerdings scheint das nicht ganz zu stimmen- scheinbar hatte ich im ungefähr Mai diesen Jahres auch eine ganz gute Phase, die ich aber, unterstelltem Hirnschaden sei Dank, recht schnell mitsamt ihrer positiven Grundstimmung aus meiner Erinnerung gestrichen habe. Wie war das? Ich glaube nicht ans Prinzip des Glücklichseins, meine Lebensphilosophie hat mich wieder.
Auf jeden Fall lohnt es sich aber, zu versuchen sich diesen letzten Moment des Glücks zu visualisieren- und drüber nachzudenken, was einen dazu veranlasst hat. Vielleicht könnten wir uns unser Leben alle ein bisschen heller gestalten, wenn wir das ab und zu versuchen würden, anstatt immer nur drauf zu warten, dass das Beste, was uns jemals passieren wird (ergo die Million oder der Traumprinz oder das perfekte Leben am perfekten Ort) eintritt- denn, aller Wahrscheinlichkeit und empririschen Forschungen meinerseits zufolge wird das nicht passieren. Und wir werden ewig warten und ewig unglücklich sein.
Wer sind die 8 wichtigsten Menschen in eurem Leben und wann habt ihr es ihnen das letzte mal gezeigt?
Ja... schwierig. Ich bin mir recht bewusst über meine 8- über den Rest? Ich denke, manchen zeigt man es schon, manchen weniger, aber eigentlich sollte man es allen zeigen, so oft, wie möglich- denn diese 8 (oder lasst es 5 oder 17 sein, mir egal)sind doch das, was unser Leben eigentlich ausmacht. Also, damit will ich nicht sagen, dass wir uns an diese Menschen klammern sollen; nur, dass der Begriff der 'Familie' flexibel ist und gewisse Personen, Verwandtschaft hin oder her, früher oder später dazugehören und deswegen gewertschätzt gehören. Denn auch kleine Gesten können glücklich machen, insbesondere von Menschen, die man liebt. Natürlich ist das auch individuell- manch einer ist emotional zugänglicher als andere, aber zeigen sollte man es trotzdem allen. Tut man es nicht, oder noch schlimmer, bewegt sich ins Gegenteil hinein- es macht einen nicht glücklich, glaubt mir.
Kurzum also: Weihnachten droht wie ein hungriger Kampfhirsch am düsteren Horizont, die Geschenkefrage taucht vielleicht ein erstes Mal leise und heimtückisch in unseren Gedanken auf, es wird furchtbar kalt und wir rotten uns alle in unseren Wohnungen zusammen und trinken Vodka. Und denken bei der Gelegenheit am besten mal drüber nach, ob wir glücklich sind, warum wirs nicht sind, und wie es unseren most important persons da so geht. Und dann setzen wir unsere conclusions in die Tat um, gleich, wenn wir wieder nüchtern sind.
Vielleicht gehts uns hinterher besser.
Freitag, 15. Oktober 2010
Ruhig, Brauner
Guten Abend,
liebe Freunde, die Uni hat mich verschluckt. Die Uni und das Leben- und bis ich wieder ausgeschieden werde, hängt mein wundervoller Blog in den Seilen. Habe ich so den Eindruck. Dafür fühlt sich gerade alles ziemlich gut an, so, zur Abwechslung. Wir sind schon ganz verwirrt ob dieser ungewohnten Empfindung- aber irgendwie werden wir auch das meistern, dieses einschüchternde sich-gut-fühlen. Bedauerlicherweise hatte Kurt Cobain aber halt doch recht:
Thanks for the tragedy- I need it for my art.
Und auch wenn man nen Blog jetzt vielleicht nicht als große Kunst bezeichnen kann, es stimmt halt doch. Irgendwie hab ich das Gefühl, wer sich gerade nicht mit planetenverrückenden Dramen außeinandersetzen muss, der ist irgendwie- unproduktiv. Also, zumindest aus ernstzunehmender Sicht, bunte Blümchen malen und lustige Gedichtchen schreiben kann wahrscheinlich auch der fröhlichste Mensch. Bringt nur keinem was.
Da zwingt sich einem doch schon fast die Frage auf, ob man nicht eigentlich unglücklich sein will, so, um dann auch mal wieder was zu Papier zu bringen. Eine gute Freundin von mir sagte ja mal 'Isa, ich glaub, du kannst nur glücklich sein, wenn du unglücklich bist'. Stimmt das jetzt also, weil ich mich gerade schon fast ein bisschen mit meiner verblödeten Zufriedenheit überfordert fühle? Oder ist das einfach nur so verdammt ungewohnt, dass ich mich nach meinen Problemen zurücksehne, damit ich wieder weiß, wo mein Kopf steht? Eigentlich glaube ich ja nicht ans Prinzip des Glücklichseins. Na, da kommen hier ja ganze Weltanschauungen ins Wanken.
Naja, nur nicht voreilig in Panik verfallen, geht auch vorbei. Zu Hilfe, wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch der Welt, der sich wünscht, weniger zufrieden mit seinem Status quo zu sein, nur, um mal wieder ein bisschen vernünftig-deprimierte Prosa produzieren zu können. Also, man muss ja nicht gleich wieder RICHTIG unglücklich sein, nur so ein arbeitsförderndes bisschen...
Ok, ich seh schon. Ich lass es und ergebe mich meinem Schicksal und fühle mich gut. Der nächste glücksdeterminierende männliche Mensch wird schon auftauchen und dann können wir auch wieder vernünftig schreiben =).
Also, Peace, Freunde! Love! Happiness!
PS: Ich erkenn mich selbst nicht wieder.
PPS: Hirntumor?
PPPS: Ich muss verrückt sein.
liebe Freunde, die Uni hat mich verschluckt. Die Uni und das Leben- und bis ich wieder ausgeschieden werde, hängt mein wundervoller Blog in den Seilen. Habe ich so den Eindruck. Dafür fühlt sich gerade alles ziemlich gut an, so, zur Abwechslung. Wir sind schon ganz verwirrt ob dieser ungewohnten Empfindung- aber irgendwie werden wir auch das meistern, dieses einschüchternde sich-gut-fühlen. Bedauerlicherweise hatte Kurt Cobain aber halt doch recht:
Thanks for the tragedy- I need it for my art.
Und auch wenn man nen Blog jetzt vielleicht nicht als große Kunst bezeichnen kann, es stimmt halt doch. Irgendwie hab ich das Gefühl, wer sich gerade nicht mit planetenverrückenden Dramen außeinandersetzen muss, der ist irgendwie- unproduktiv. Also, zumindest aus ernstzunehmender Sicht, bunte Blümchen malen und lustige Gedichtchen schreiben kann wahrscheinlich auch der fröhlichste Mensch. Bringt nur keinem was.
Da zwingt sich einem doch schon fast die Frage auf, ob man nicht eigentlich unglücklich sein will, so, um dann auch mal wieder was zu Papier zu bringen. Eine gute Freundin von mir sagte ja mal 'Isa, ich glaub, du kannst nur glücklich sein, wenn du unglücklich bist'. Stimmt das jetzt also, weil ich mich gerade schon fast ein bisschen mit meiner verblödeten Zufriedenheit überfordert fühle? Oder ist das einfach nur so verdammt ungewohnt, dass ich mich nach meinen Problemen zurücksehne, damit ich wieder weiß, wo mein Kopf steht? Eigentlich glaube ich ja nicht ans Prinzip des Glücklichseins. Na, da kommen hier ja ganze Weltanschauungen ins Wanken.
Naja, nur nicht voreilig in Panik verfallen, geht auch vorbei. Zu Hilfe, wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch der Welt, der sich wünscht, weniger zufrieden mit seinem Status quo zu sein, nur, um mal wieder ein bisschen vernünftig-deprimierte Prosa produzieren zu können. Also, man muss ja nicht gleich wieder RICHTIG unglücklich sein, nur so ein arbeitsförderndes bisschen...
Ok, ich seh schon. Ich lass es und ergebe mich meinem Schicksal und fühle mich gut. Der nächste glücksdeterminierende männliche Mensch wird schon auftauchen und dann können wir auch wieder vernünftig schreiben =).
Also, Peace, Freunde! Love! Happiness!
PS: Ich erkenn mich selbst nicht wieder.
PPS: Hirntumor?
PPPS: Ich muss verrückt sein.
Dienstag, 28. September 2010
Wirres Waldgeflüster
Bei Nachts im Wald. Schon verrückt, scheinbar habe ich vereinzelte Leser in Russland, Brasilien und sogar Singapur. Sagt zumindest Blogspot. Aber schön, freut mich! Also, wenn dem wirklich so ist, was mich jetzt doch ehrlich überraschen würde- aber freuen schon.
Gegoogled hab ich mich nun auch mal, bin aber nicht auf meine Seite, allerdings auf alles mögliche andere gekommen, was sich so mit Nachts im Wald assoziiert- erhebende Bilder düsteren Geästs und esoterische Kräftesuche und sowas eben.
Wie auch immer. Es murmelt ausgiebig, so, nachts im Wald; wir murmeln mit und stellen uns vor, wir wären ein Waldelf.
Und nun- schenke ich euch einen Pilz!
Gegoogled hab ich mich nun auch mal, bin aber nicht auf meine Seite, allerdings auf alles mögliche andere gekommen, was sich so mit Nachts im Wald assoziiert- erhebende Bilder düsteren Geästs und esoterische Kräftesuche und sowas eben.
Wie auch immer. Es murmelt ausgiebig, so, nachts im Wald; wir murmeln mit und stellen uns vor, wir wären ein Waldelf.
Und nun- schenke ich euch einen Pilz!

Sonntag, 19. September 2010
Darling,Romane schreiben sich auch nicht von alleine.
Ab und an kommt ja in einem jeden von uns die Abenteuerlust durch. Bei manch einem bedeutet das Waghalsiges und höchst Riskantes, wie beispielsweise das hemmungslose Urinieren unter der Dusche, und das OHNE sakrotan gesponsorte Tiefenhygienereinigung inklusive anschliesender Dekontamination sämtlicher sich in Reichweite befindlicher Gegenstände des selbstverständlichen, alltäglichen Pflegebedarfs, wie zum Beispiel der neueste Duft von Hugo Boss- jetzt auch für den metrosexuellen Mann. Da wir aber naturgemäß nicht alle zu derartigen Gefährdungen unserer Gesundheit geboren sein können, sieht das Risiko, das andere Zeitgenossen auf sich nehmen, um ihrem sonst faden und trostlosen Leben zwischen dem letzten Tatort und der nächsten Lady Gaga Lifeübertragung die nötige Würze zu geben, auch etwas anders aus. Manch einer mag von Hochhäusern springen, bekleidet einzig und allein mit einem übergroßen atmungsaktiven Kondom und einem Fallschirm und das ganze Unterfangen "Sport" nennen, andere wiederrum nehmen illegale Substanzen zu sich und springen danach ohne Fallschirm von Hochhäusern- dafür aber sicherlich besser gekleidet. Ich hingegen weigere mich, mich mit derartigem Nonsens abzugeben und begebe mich lieber auf weitaus gefahrvollere und unergründetere Pfade:
Ich verlasse die Großstadt. Und besuche meine Eltern. Auf dem Land.
[.........]
(Die Leerzeile bitte mit einem selbst erdachten Ausdruck abgrundtiefen Entsetzens füllen. Als Starthilfe empfehle ich die möglichst bildliche Vostellung eines Massenauffahrunfalls auf der A8, die erste, spontane Assoziation, die einem zu "Meine Eltern beim Sex erwischen" einfällt oder auch jede beliebige deutsche Castingsshow).
Ja, ich weiß. Es ist riskant. Es ist waghalsig. Keiner weiß, was mich erwartet- Freunde, es gibt Bilder, die kann man nicht mehr aus seinem Kopf löschen. Und trotzdem hat mich der Reiz des Unmöglichen überwältigt, der gefahrvolle Weg war zu verlockend, der Ruf des Verbotenen hat mich quasi übermannt und ich! Bin ihm gefolgt, die Warnhinweise auf der kunstvoll gestalteten und unmöglich ohne Nervenzusammenbruch zu öffnenden Verpackung ignorierend, die Bilder von gezeichneten Opfern ausblendend, die inbrünstigen Reden des Gesundheitsministers überhörend- und bin nach hause gefahren.
Doch damit nicht genug, meine treuen, nach Spannung und Abenteuer lechzenden Leser. Nein, damit nicht genug.
Wer in den Amazonas fährt und ein wahrer Dundee ist, der gibt sich nicht mit dem schieren Urwald zufrieden, nein. Ein echter Dundee wird barfuß durch mit Mücken, Wasserschlangen und Penisfischen übersättigte Gewässer waten, ohne Sicherheitsweste, ohne Autan, und ganz sicher ohne Parfum von Hugo Boss. Wobei das eventuell gegen die Mücken helfen könnte.
Ein echter Dundee wird nicht einfach an der Höhle des Djungelmonsters vorbeischleichen, nein, er wird erst Klingelputz machen, dann die Zeitung klauen, dann auf die Fussmatte kacken und DANN weglaufen.
Ein echter Dundee wird also auch nicht einfach nur seine Eltern besuchen fahren, selbst dann nicht, wenn diese im akuten Gefahrengebiet von unter 10 Menschen pro Quadratmeter Wohnraum leben.
Nein, ein echter Dundee geht in die Dorfdisko.
[.........]
(Diese Leerzeile wiederum steht für das ungläubige, schreckensstarre Schweigen, in das ihr gerade verfallen seid. Ich denke, hierfür benötigen wir keine Denkanstöße, die alleinige Rezitation des veralteten, aber immernoch wirkungsvollen Wortes 'Dorfdisko' (und jetzt alle-) sollte in diesem Falle genügen).
Dies nun also, meine verehrten Leser, habe ich gestern Abend getan. Und bevor ihr jetzt aufspringt um einen Preis ins Leben zu rufen, der die Härtesten der Härtesten unter uns posthum für ihre Errungenschaften auf dem Gebiet der Erforschung des Grenzbereichs des psychisch Ertragbaren ehrt: ich habe überlebt.
Denn trotz dem quasi terroristischen Anschlag auf mein Gehör, der tristen und leeren Tanzfläche, dem Nichtwissen des Barkeepers über ein Getränk namens Aperol sowie der unerträglichen Anwesenheit von schlecht gestylten Ureinwohnern- ich habe mich durchgebissen. Ich habe mich durch den reißenden Fluß aus geschmacklosem Bier gekämpft, bin dabei nicht über Los gegangen und habe keinen Penisfisch mitgenommen. Ich habe an der Tür des Ungeheuers geklopft, ihm die Zunge rausgestreckt und bin davon gerannt. Gott sei Dank sind ländliche Ungeheuer durch extrem schlecht sitzende Kleider und billige High Heels in ihrer Beweglichkeit gehemmt und konnten mich deswegen nicht einholen; und das obwohl meine Sinne durch 600, die verlassene Wüste einer Tanzfläche verschleiernde, Kubikliter Trockeneisqualm eingeschränkt waren.
Obwohl also alle nur irgend erdenklichen Gegebenheiten gegen mich gepolt waren, habe ich dieses Abenteuer überstanden, schweißgebadet und stinkend, mit zerissenen Kleidern und natürlich mit einer wunderschönen Frau in meinen Armen.
[..........]
(Diese Zeilen stehen für das, was die wunderschöne Frau und ich nach Drehschluss taten. Wessen Fantasie ich hierfür anregen muss, der schalte jetzt bitte seinen PC ab, gehe in die nächste Bar und reiße sich ein sexuell williges Wesen auf, gehe mit selbigem nach Hause, reiße ihm respektive ihr die Kleider vom Leib und lasse sich mal richtig durchknallen. Es tut Not.)
Wie dem auch sei, liebe Freunde, ein Abenteurer wie ich kann nie genug bekommen. Deswegen wird dieses Abenteuer mit Sicherheit nicht das Letzte gewesen sein. Vielleicht nehme ich mir als nächste Herausforderung die ländliche Familienfeier oder den geruhsamen Sonntagsspaziergang vor. Aber- immer nur eine Palliette auf einmal. Selbst ein wahrer Held wie ich braucht gelegentlich ein bisschen Ruhe. Deswegen werde ich mich jetzt einige Zeit wahrscheinlich doch am Hugo Boss laben, ein Loblied auf die Erfindung der U-Bahn singen und die Zeit zwischen dem Tatort und dem Lady Gaga Konzert mit noch so manch anderen, erquicklichen Dingen zubringen.
Und mir vielleicht doch noch ein bisschen Zeit bis zum nächsten Wolkenkratzer lassen.
Danksagung:
Ich danke all den wundervollen Menschen, die es unter Einsatz all ihrer Kräfte schaffen, in dieser trostlosen Wüste zu leben und mir jedes Mal, wenn ich hier bin, erneut Halt geben. Außerdem möchte ich meinen Eltern danken, die immer an mich geglaubt haben und die ich nie beim Sex habe beobachten müssen; ich danke meiner Oma, meinem toten Kater, meinem Agenten, meinem Produzenten, meinem Zahnarzt, den Herstellern von günstigen Doppeldeckerkeksen, ich danke der Academy, meinem Großonkel väterlicherseits, meinem Chaffeur, meinem Frisör, meinem Privatchocolatier und der U.S. Marine.
Nicht danken möchte ich der deutschen Bahn.
[Die Autorin distanziert sich vorab von Plagiatsanschuldigungen. Klagen werden ignoriert und als Brennmaterial für kalte Winter gesammelt.]
Amen.
Ich verlasse die Großstadt. Und besuche meine Eltern. Auf dem Land.
[.........]
(Die Leerzeile bitte mit einem selbst erdachten Ausdruck abgrundtiefen Entsetzens füllen. Als Starthilfe empfehle ich die möglichst bildliche Vostellung eines Massenauffahrunfalls auf der A8, die erste, spontane Assoziation, die einem zu "Meine Eltern beim Sex erwischen" einfällt oder auch jede beliebige deutsche Castingsshow).
Ja, ich weiß. Es ist riskant. Es ist waghalsig. Keiner weiß, was mich erwartet- Freunde, es gibt Bilder, die kann man nicht mehr aus seinem Kopf löschen. Und trotzdem hat mich der Reiz des Unmöglichen überwältigt, der gefahrvolle Weg war zu verlockend, der Ruf des Verbotenen hat mich quasi übermannt und ich! Bin ihm gefolgt, die Warnhinweise auf der kunstvoll gestalteten und unmöglich ohne Nervenzusammenbruch zu öffnenden Verpackung ignorierend, die Bilder von gezeichneten Opfern ausblendend, die inbrünstigen Reden des Gesundheitsministers überhörend- und bin nach hause gefahren.
Doch damit nicht genug, meine treuen, nach Spannung und Abenteuer lechzenden Leser. Nein, damit nicht genug.
Wer in den Amazonas fährt und ein wahrer Dundee ist, der gibt sich nicht mit dem schieren Urwald zufrieden, nein. Ein echter Dundee wird barfuß durch mit Mücken, Wasserschlangen und Penisfischen übersättigte Gewässer waten, ohne Sicherheitsweste, ohne Autan, und ganz sicher ohne Parfum von Hugo Boss. Wobei das eventuell gegen die Mücken helfen könnte.
Ein echter Dundee wird nicht einfach an der Höhle des Djungelmonsters vorbeischleichen, nein, er wird erst Klingelputz machen, dann die Zeitung klauen, dann auf die Fussmatte kacken und DANN weglaufen.
Ein echter Dundee wird also auch nicht einfach nur seine Eltern besuchen fahren, selbst dann nicht, wenn diese im akuten Gefahrengebiet von unter 10 Menschen pro Quadratmeter Wohnraum leben.
Nein, ein echter Dundee geht in die Dorfdisko.
[.........]
(Diese Leerzeile wiederum steht für das ungläubige, schreckensstarre Schweigen, in das ihr gerade verfallen seid. Ich denke, hierfür benötigen wir keine Denkanstöße, die alleinige Rezitation des veralteten, aber immernoch wirkungsvollen Wortes 'Dorfdisko' (und jetzt alle-) sollte in diesem Falle genügen).
Dies nun also, meine verehrten Leser, habe ich gestern Abend getan. Und bevor ihr jetzt aufspringt um einen Preis ins Leben zu rufen, der die Härtesten der Härtesten unter uns posthum für ihre Errungenschaften auf dem Gebiet der Erforschung des Grenzbereichs des psychisch Ertragbaren ehrt: ich habe überlebt.
Denn trotz dem quasi terroristischen Anschlag auf mein Gehör, der tristen und leeren Tanzfläche, dem Nichtwissen des Barkeepers über ein Getränk namens Aperol sowie der unerträglichen Anwesenheit von schlecht gestylten Ureinwohnern- ich habe mich durchgebissen. Ich habe mich durch den reißenden Fluß aus geschmacklosem Bier gekämpft, bin dabei nicht über Los gegangen und habe keinen Penisfisch mitgenommen. Ich habe an der Tür des Ungeheuers geklopft, ihm die Zunge rausgestreckt und bin davon gerannt. Gott sei Dank sind ländliche Ungeheuer durch extrem schlecht sitzende Kleider und billige High Heels in ihrer Beweglichkeit gehemmt und konnten mich deswegen nicht einholen; und das obwohl meine Sinne durch 600, die verlassene Wüste einer Tanzfläche verschleiernde, Kubikliter Trockeneisqualm eingeschränkt waren.
Obwohl also alle nur irgend erdenklichen Gegebenheiten gegen mich gepolt waren, habe ich dieses Abenteuer überstanden, schweißgebadet und stinkend, mit zerissenen Kleidern und natürlich mit einer wunderschönen Frau in meinen Armen.
[..........]
(Diese Zeilen stehen für das, was die wunderschöne Frau und ich nach Drehschluss taten. Wessen Fantasie ich hierfür anregen muss, der schalte jetzt bitte seinen PC ab, gehe in die nächste Bar und reiße sich ein sexuell williges Wesen auf, gehe mit selbigem nach Hause, reiße ihm respektive ihr die Kleider vom Leib und lasse sich mal richtig durchknallen. Es tut Not.)
Wie dem auch sei, liebe Freunde, ein Abenteurer wie ich kann nie genug bekommen. Deswegen wird dieses Abenteuer mit Sicherheit nicht das Letzte gewesen sein. Vielleicht nehme ich mir als nächste Herausforderung die ländliche Familienfeier oder den geruhsamen Sonntagsspaziergang vor. Aber- immer nur eine Palliette auf einmal. Selbst ein wahrer Held wie ich braucht gelegentlich ein bisschen Ruhe. Deswegen werde ich mich jetzt einige Zeit wahrscheinlich doch am Hugo Boss laben, ein Loblied auf die Erfindung der U-Bahn singen und die Zeit zwischen dem Tatort und dem Lady Gaga Konzert mit noch so manch anderen, erquicklichen Dingen zubringen.
Und mir vielleicht doch noch ein bisschen Zeit bis zum nächsten Wolkenkratzer lassen.
Danksagung:
Ich danke all den wundervollen Menschen, die es unter Einsatz all ihrer Kräfte schaffen, in dieser trostlosen Wüste zu leben und mir jedes Mal, wenn ich hier bin, erneut Halt geben. Außerdem möchte ich meinen Eltern danken, die immer an mich geglaubt haben und die ich nie beim Sex habe beobachten müssen; ich danke meiner Oma, meinem toten Kater, meinem Agenten, meinem Produzenten, meinem Zahnarzt, den Herstellern von günstigen Doppeldeckerkeksen, ich danke der Academy, meinem Großonkel väterlicherseits, meinem Chaffeur, meinem Frisör, meinem Privatchocolatier und der U.S. Marine.
Nicht danken möchte ich der deutschen Bahn.
[Die Autorin distanziert sich vorab von Plagiatsanschuldigungen. Klagen werden ignoriert und als Brennmaterial für kalte Winter gesammelt.]
Amen.
Sonntag, 12. September 2010
der Vodel.
Guten Abend, meine holden Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Gelegentlich trinke ich.
(vgl: 'Trinken für Fortgeschrittene')
In letzter Zeit trinke ich häufiger, was an Semesterferien und / oder der Unnotwendigkeit des Automobilgebrauchs liegen könnte. In jedem Fall haben jene Eskapädchen der letzten Monate mir mal wieder zwei Dinge vor Augen geführt:
1) Eigentlich trinke ich ganz gern, sofern es sich im Rahmen hält.
2) Hält es das nicht mehr, trinke ich auch nicht mehr gern, zumindest bin ich am Tag drauf immer der sehr festen Überzeugung, dass dem so ist.
3) Wacht man am Tag nach einer Party als erstes mit dem Gedanken: Nnnngmmmmmmmng... auf, wars zuviel. Oder die Nacht einfach zu bekackt kurz, was bei mir kürzlich der Fall war; nein, selbstverständlich habe ich nicht einfach nur zuviel getrunken.
Da sich Punkt eins und zwei im Grunde entsprechen und nur der Nachdrücklichkeit und Formvollendung wegen doppelt aufgeführt sind, bitte ich dies zu ignorieren, die zwei als drei zu lesen, nein, die drei als zwei, und die Eier fest zwischen die Beine zu klemmen. Letzteres hat nichts mit meiner Aufzählung zu tun, stelle ich mir aber als ungeheuer lustig vor.
Kennt ihr das, wenn man bescheuerte SMS bekommt, und nicht weiß, was man antworten soll? Männer antworten dann meistens einfach gar nicht, hab ich jetzt auch mal so gemacht, fühlt sich total rebellisch an. So quasi das gedankliche 'Ha!!', wenn man sich vorstellt, wie der Urheber der bescheuerten SMS jetzt dasitzt und auf eine Antwort wartet, die nicht kommen wird. Wobei man bedenken sollte, dass jener Urheber männlichen Geschlechts ist, weswegen er das telepatische Ha vermutlich nicht wahrnimmt, ebenso wie Männer sich nicht darüber bewusst sind, dass sie eins aussenden, wenn sie mal wieder eine mail nicht beantworten, bloß weil ihnen die gelungenen Formulierungen ausgegegangen sind, die Ampel grad grün wurde oder ihnen ein Vodel aufs Dach geschissen hat. Was rennen wir Weiber uns doch die Synapsen krumm, während wir versuchen dieses schräge Volk zu verstehen.
Wie dem auch sei, ich glaube, meine Wäsche hängt noch auf dem Balkon. In den letzten zwei Wochen bin ich von zwei unterschiedlichen Katzen, an unterschiedlichen Orten UND aus zwei verschiedenen Gründen gebissen worden (der einen habe ich Wurst zu essen gegeben und sie konnte den Hals nicht voll genug bekommen, die andere, glaube ich, dachte, ich wollte SIE essen- da hat man also mal gute Laune und dann wird das eigene Verhalten so völlig fehlinterpretiert, da überlegt man sichs doch zweimal, ob man so nen Blödsinn nochmal macht). Sonst baumelt im Grunde alles mehr oder weniger im Lot, die nächsten Wochen werden nervtötend (ich WEIß es einfach!), aber danach wird alles besser. Es wurde geheiratet, es wurde älter geworden, beides wurde gebührend begossen (Nnngmmmmmng, ne), demnächst schlagen wir unsere Zelte schon mal wieder wo anders auf, aber was solls. Wir leben noch!
In diesem Sinne- schaut euch mal bissle Bodo Wartke an, oder das Huhnlied. Falls ihr Resident Evil noch nicht gesehen habt, machts mal, bloß um euch über die ungemein amüsanten Zombies zu belustigen. Außerdem lege ich euch 'A Single Man' ans Herz- sehr schöner, trauriger, optimistischer, erotischer Film.
Sonst bleibt nur eins zu sagen:
Hört mehr Klassik!
Hug, ich habe gesprochen.
PS: der Vodel wurde enttarnt und als undercover arbeitender Vogel entlarvt. Um ihn noch eine Weile in Sicherheit zu wägen bevor der Vogel-Ring gesprengt wird, haben wir den Vogel weiterhin als Vodel aufgeführt, um unsere eigene Tarnung und somit unsere Mission nicht zu gefährden. Over and out.
Gelegentlich trinke ich.
(vgl: 'Trinken für Fortgeschrittene')
In letzter Zeit trinke ich häufiger, was an Semesterferien und / oder der Unnotwendigkeit des Automobilgebrauchs liegen könnte. In jedem Fall haben jene Eskapädchen der letzten Monate mir mal wieder zwei Dinge vor Augen geführt:
1) Eigentlich trinke ich ganz gern, sofern es sich im Rahmen hält.
2) Hält es das nicht mehr, trinke ich auch nicht mehr gern, zumindest bin ich am Tag drauf immer der sehr festen Überzeugung, dass dem so ist.
3) Wacht man am Tag nach einer Party als erstes mit dem Gedanken: Nnnngmmmmmmmng... auf, wars zuviel. Oder die Nacht einfach zu bekackt kurz, was bei mir kürzlich der Fall war; nein, selbstverständlich habe ich nicht einfach nur zuviel getrunken.
Da sich Punkt eins und zwei im Grunde entsprechen und nur der Nachdrücklichkeit und Formvollendung wegen doppelt aufgeführt sind, bitte ich dies zu ignorieren, die zwei als drei zu lesen, nein, die drei als zwei, und die Eier fest zwischen die Beine zu klemmen. Letzteres hat nichts mit meiner Aufzählung zu tun, stelle ich mir aber als ungeheuer lustig vor.
Kennt ihr das, wenn man bescheuerte SMS bekommt, und nicht weiß, was man antworten soll? Männer antworten dann meistens einfach gar nicht, hab ich jetzt auch mal so gemacht, fühlt sich total rebellisch an. So quasi das gedankliche 'Ha!!', wenn man sich vorstellt, wie der Urheber der bescheuerten SMS jetzt dasitzt und auf eine Antwort wartet, die nicht kommen wird. Wobei man bedenken sollte, dass jener Urheber männlichen Geschlechts ist, weswegen er das telepatische Ha vermutlich nicht wahrnimmt, ebenso wie Männer sich nicht darüber bewusst sind, dass sie eins aussenden, wenn sie mal wieder eine mail nicht beantworten, bloß weil ihnen die gelungenen Formulierungen ausgegegangen sind, die Ampel grad grün wurde oder ihnen ein Vodel aufs Dach geschissen hat. Was rennen wir Weiber uns doch die Synapsen krumm, während wir versuchen dieses schräge Volk zu verstehen.
Wie dem auch sei, ich glaube, meine Wäsche hängt noch auf dem Balkon. In den letzten zwei Wochen bin ich von zwei unterschiedlichen Katzen, an unterschiedlichen Orten UND aus zwei verschiedenen Gründen gebissen worden (der einen habe ich Wurst zu essen gegeben und sie konnte den Hals nicht voll genug bekommen, die andere, glaube ich, dachte, ich wollte SIE essen- da hat man also mal gute Laune und dann wird das eigene Verhalten so völlig fehlinterpretiert, da überlegt man sichs doch zweimal, ob man so nen Blödsinn nochmal macht). Sonst baumelt im Grunde alles mehr oder weniger im Lot, die nächsten Wochen werden nervtötend (ich WEIß es einfach!), aber danach wird alles besser. Es wurde geheiratet, es wurde älter geworden, beides wurde gebührend begossen (Nnngmmmmmng, ne), demnächst schlagen wir unsere Zelte schon mal wieder wo anders auf, aber was solls. Wir leben noch!
In diesem Sinne- schaut euch mal bissle Bodo Wartke an, oder das Huhnlied. Falls ihr Resident Evil noch nicht gesehen habt, machts mal, bloß um euch über die ungemein amüsanten Zombies zu belustigen. Außerdem lege ich euch 'A Single Man' ans Herz- sehr schöner, trauriger, optimistischer, erotischer Film.
Sonst bleibt nur eins zu sagen:
Hört mehr Klassik!
Hug, ich habe gesprochen.
PS: der Vodel wurde enttarnt und als undercover arbeitender Vogel entlarvt. Um ihn noch eine Weile in Sicherheit zu wägen bevor der Vogel-Ring gesprengt wird, haben wir den Vogel weiterhin als Vodel aufgeführt, um unsere eigene Tarnung und somit unsere Mission nicht zu gefährden. Over and out.
Freitag, 27. August 2010
Und der Mond zieht über mich hinweg
Wie kann die Zeit nur so schnell vergehen.
Wie kann es sein, dass Menschen, die man vor dem Bruchteil des kleinsten Teils einer Millisekunde im Universum erst getroffen hat sich als wichtig entpuppen, man sie gerade erst anfängt kennenzulernen, nur um im sofortigen Anschluss wieder allein dazustehen.
Wie kann es sein, dass zwei Menschen, die vor einem etwas größeren Bruchteil einer Sekunde im Universum in unser Leben getreten sind, jetzt plötzlich einen der größten Schritte ihres Lebens wagen, uns die Schönheit des Daseins vor Augen führen und uns vielleicht sogar für einen winzigen Augenblick an der Unumstößlichkeit des Zynismus zweifeln lassen.
Wie kann es sein, dass die Abstände zwischen einer Stadt und der nächsten, einer Idee und der nächsten, einem Leben und dem darauf folgenden so engmaschig sind, dass uns bei genauerer Betrachtung ganz schwindlig wird. Im Grunde haben wir keine Kontrolle- das Leben lebt sich von selbst; wir sind die Protagonisten, die es ausführen. Wiegen wir uns tatsächlich in dem Irrglauben, wir könnten die Geschehnisse beeinflussen?
Wie kann es dann sein, dass schon wieder ein Jahr vorüber ist. Dass wir plötzlich einem Event ins Auge blicken, das immer in weiter Zukunft zu liegen schien und nun auf einmal vor unserem Haus steht und mit aller Gewalt an die Tür hämmert, während sich dahinter schon ein weiterer Geburtstag nervös von den Fersen auf die Zehenspitzen und zurück wippt, um uns ein weiteres Jahr aufzudrängen. Plötzlich wird das Leben ernst und man selbst steht noch in Unterwäsche da, die Haare sind struppig, man hat es noch nicht geschafft eine ganze Tasse Kaffee zu trinken heute, und alles ist anders.
Schon wieder.
Menschen, die man gerade noch nicht kannte, nennen sich jetzt beste Freunde, neun Jahre sind vorbei und man hat es kaum geschafft, zweimal ruhig ein und wieder auszuatmen. Manchmal atmet man Rauch ein, manchmal nicht- die Abstände zwischen dem Aufhören und dem wieder anfangen schlechter Angewohnheiten sind verschwommen und holprig, ein Läufer, der rennt und zeitgleich die jubelnde Menge am Straßenrand filmt.
Die Haare werden lang und wieder kurz und wieder lang, mal sind sie braun, mal nicht- die Welt dreht ihre Runden und interessiert sich einen Scheiß für die Entwicklungen, die ihr selbstherrlicher Parasit Mensch durchlebt. Man reist in die Welt und kommt zurück, man vergisst die Menschen, die man dort getroffen hat und eines Tages findet man sie wieder, älter, vielleicht weise, verändert- und online. Eines Tages wird man die Menschen wiederfinden, die man eben erst getroffen und schon wieder verloren hat- älter, weiser, verändert, vielleicht online.
Wir teilen das Leben in Abschnitte, weil es uns sonst mit seiner Tragweite und der damit verbundenen schockierenden Unwichtigkeit umbringen würde. Eigentlich bringt es uns sowieso irgendwann um, das Leben, aber solange man kann, sollte man nicht daran denken- Zeit ist kostbar, das Leben ist kurzweilig- ein Roman von J.K.Rowling, ein guter Film, zwei Bier und alles ist vorbei.
Und doch verbringen wir unsere Zeit mit Banalitäten, wir ärgern uns übers Wäschewaschen, über eingetrocknete Essensreste, über den Regen- und schlagartig wird uns bewusst, dass wir uns monatelang davon abgehalten haben, wirklich zu leben.
Plötzlich ist es soweit, ein anderer Abschnitt hört auf und ein neuer fängt an und wir fragen uns warum jetzt schon wieder alles so schnell ging und wieso das timing einfach immer so verdammt beschissen schlecht ist, was das Universum noch für uns auf Lager hat und wieso zur Hölle eigentlich unsere persönliche, kleine Musik des Zufalls (Paul Auster) immer so verflucht dissonant klingen muss. Ob nicht vielleicht die Zeit, das geflügelte Monster, vor dem sich alle fürchten (sollten?) auch mal wieder zu Besserem aufgelegt ist als virtuos ausgestaltete Entäuschungen- DAS kann sie aber wirklich gut, das muss man ihr lassen.
Dann ist es Mittag und wir stehen immer noch in Unterwäsche im Flur, kratzen uns am Kopf und schauen in die halbe Tasse Kaffee in unserer Hand, mittlerweile kalt, während von außen an unsere Tür geschlagen wird. Nein, ich kann euch nicht reinlassen, ich will nicht. Alles ging zu schnell, können wir nicht einen winzigen Moment anhalten und uns alles als Standbild anschauen, damit man überhaupt verstehen kann, worum es hier eigentlich geht, weswegen ich das alles tue und ob ich es überhaupt richtig mache?
Nein, geht nicht, sagt die Zeit und rennt weiter, hyperkinetisch, aufgekratzt, zuviel Koffein, scheinbar ist sie auch damit schneller als ich, die immer noch an ihrer kalten braunen Suppe nuckelt ohne davon aufzuwachen.
Draußen ist es kalt, es regnet. Gestern war einer der letzten warmen Tage des Jahres, bald ist es Herbst und die Melancholie bricht in warmen Braun- und kalten Grautönen übers Land, den Winter im Gepäck. Das Leben friert, die Zeit rennt weiter.
Man seufzt und lehrt den Tasseninhalt ins Waschbecken, in dem Essensreste kleben. Man wäscht seine Wäsche (und seufzt erneut). Man vergisst neue Menschen, die nicht hier sind, und besinnt sich auf die, die immer schon da waren. Man lernt neue Leute kennen. Man lebt und schaut Filme, man lernt und hört Musik, man liest und ab und zu raucht man.
Und der Mond zieht über mich hinweg.
Und die Sterne.
Wie kann es sein, dass Menschen, die man vor dem Bruchteil des kleinsten Teils einer Millisekunde im Universum erst getroffen hat sich als wichtig entpuppen, man sie gerade erst anfängt kennenzulernen, nur um im sofortigen Anschluss wieder allein dazustehen.
Wie kann es sein, dass zwei Menschen, die vor einem etwas größeren Bruchteil einer Sekunde im Universum in unser Leben getreten sind, jetzt plötzlich einen der größten Schritte ihres Lebens wagen, uns die Schönheit des Daseins vor Augen führen und uns vielleicht sogar für einen winzigen Augenblick an der Unumstößlichkeit des Zynismus zweifeln lassen.
Wie kann es sein, dass die Abstände zwischen einer Stadt und der nächsten, einer Idee und der nächsten, einem Leben und dem darauf folgenden so engmaschig sind, dass uns bei genauerer Betrachtung ganz schwindlig wird. Im Grunde haben wir keine Kontrolle- das Leben lebt sich von selbst; wir sind die Protagonisten, die es ausführen. Wiegen wir uns tatsächlich in dem Irrglauben, wir könnten die Geschehnisse beeinflussen?
Wie kann es dann sein, dass schon wieder ein Jahr vorüber ist. Dass wir plötzlich einem Event ins Auge blicken, das immer in weiter Zukunft zu liegen schien und nun auf einmal vor unserem Haus steht und mit aller Gewalt an die Tür hämmert, während sich dahinter schon ein weiterer Geburtstag nervös von den Fersen auf die Zehenspitzen und zurück wippt, um uns ein weiteres Jahr aufzudrängen. Plötzlich wird das Leben ernst und man selbst steht noch in Unterwäsche da, die Haare sind struppig, man hat es noch nicht geschafft eine ganze Tasse Kaffee zu trinken heute, und alles ist anders.
Schon wieder.
Menschen, die man gerade noch nicht kannte, nennen sich jetzt beste Freunde, neun Jahre sind vorbei und man hat es kaum geschafft, zweimal ruhig ein und wieder auszuatmen. Manchmal atmet man Rauch ein, manchmal nicht- die Abstände zwischen dem Aufhören und dem wieder anfangen schlechter Angewohnheiten sind verschwommen und holprig, ein Läufer, der rennt und zeitgleich die jubelnde Menge am Straßenrand filmt.
Die Haare werden lang und wieder kurz und wieder lang, mal sind sie braun, mal nicht- die Welt dreht ihre Runden und interessiert sich einen Scheiß für die Entwicklungen, die ihr selbstherrlicher Parasit Mensch durchlebt. Man reist in die Welt und kommt zurück, man vergisst die Menschen, die man dort getroffen hat und eines Tages findet man sie wieder, älter, vielleicht weise, verändert- und online. Eines Tages wird man die Menschen wiederfinden, die man eben erst getroffen und schon wieder verloren hat- älter, weiser, verändert, vielleicht online.
Wir teilen das Leben in Abschnitte, weil es uns sonst mit seiner Tragweite und der damit verbundenen schockierenden Unwichtigkeit umbringen würde. Eigentlich bringt es uns sowieso irgendwann um, das Leben, aber solange man kann, sollte man nicht daran denken- Zeit ist kostbar, das Leben ist kurzweilig- ein Roman von J.K.Rowling, ein guter Film, zwei Bier und alles ist vorbei.
Und doch verbringen wir unsere Zeit mit Banalitäten, wir ärgern uns übers Wäschewaschen, über eingetrocknete Essensreste, über den Regen- und schlagartig wird uns bewusst, dass wir uns monatelang davon abgehalten haben, wirklich zu leben.
Plötzlich ist es soweit, ein anderer Abschnitt hört auf und ein neuer fängt an und wir fragen uns warum jetzt schon wieder alles so schnell ging und wieso das timing einfach immer so verdammt beschissen schlecht ist, was das Universum noch für uns auf Lager hat und wieso zur Hölle eigentlich unsere persönliche, kleine Musik des Zufalls (Paul Auster) immer so verflucht dissonant klingen muss. Ob nicht vielleicht die Zeit, das geflügelte Monster, vor dem sich alle fürchten (sollten?) auch mal wieder zu Besserem aufgelegt ist als virtuos ausgestaltete Entäuschungen- DAS kann sie aber wirklich gut, das muss man ihr lassen.
Dann ist es Mittag und wir stehen immer noch in Unterwäsche im Flur, kratzen uns am Kopf und schauen in die halbe Tasse Kaffee in unserer Hand, mittlerweile kalt, während von außen an unsere Tür geschlagen wird. Nein, ich kann euch nicht reinlassen, ich will nicht. Alles ging zu schnell, können wir nicht einen winzigen Moment anhalten und uns alles als Standbild anschauen, damit man überhaupt verstehen kann, worum es hier eigentlich geht, weswegen ich das alles tue und ob ich es überhaupt richtig mache?
Nein, geht nicht, sagt die Zeit und rennt weiter, hyperkinetisch, aufgekratzt, zuviel Koffein, scheinbar ist sie auch damit schneller als ich, die immer noch an ihrer kalten braunen Suppe nuckelt ohne davon aufzuwachen.
Draußen ist es kalt, es regnet. Gestern war einer der letzten warmen Tage des Jahres, bald ist es Herbst und die Melancholie bricht in warmen Braun- und kalten Grautönen übers Land, den Winter im Gepäck. Das Leben friert, die Zeit rennt weiter.
Man seufzt und lehrt den Tasseninhalt ins Waschbecken, in dem Essensreste kleben. Man wäscht seine Wäsche (und seufzt erneut). Man vergisst neue Menschen, die nicht hier sind, und besinnt sich auf die, die immer schon da waren. Man lernt neue Leute kennen. Man lebt und schaut Filme, man lernt und hört Musik, man liest und ab und zu raucht man.
Und der Mond zieht über mich hinweg.
Und die Sterne.
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