Dienstag, 22. September 2009

random

Hallo Menschheit!
It's been a while, das gebe ich zu. Aber im Zuge zwanghaften House schauens gepaart mit dem schlechten Gewissen, das einen plagt, wenn man angenehme anstatt wichtiger Dinge tut bin ich nicht dazu gekommen, euch an den wie gewohnt unglaublichen und deswegen wahnsinnig erwähnenswerten Dingen meines Lebens teilhaben zu lassen. Da es aber selbstverständlich außer Frage steht, dass es von ungemeinem allgemeinen Interesse ist, dass ich mir schon wieder Schuhe gekauft habe, werde ich euch nun aktiv einbeziehen.
Zum Beispiel sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich heute geraume Zeit in einer Apotheke verbracht habe, in der ein, obgleich hübsches, derart inkompetentes weibliches Wesen gearbeitet hat, dass ich meinen subtil rauchenden Kopf nur mühsam unter Kontrolle halten konnte, um nicht zur Belustigung aller ein bisschen auszuflippen, auf dem Absatz kehrt zu machen und erhobenen Hauptes diesen Menschen, der, würde er noch langsamer laufen sich rückwärts bewegen würde, stehen zu lassen, nur um dann eine andere Apotheke aufzusuchen, da ich nach 15minütigen Verhandlungen in Apotheke 1 immer noch nicht zum gewünschten Ergebniss gekommen war.
Zum anderen sei anzumerken, dass ich wahrscheinlich einer der ersten Menschen in der Geschichte des demokratischen Deutschlands bin, der beinahe nicht hätte wählen können, weil irgendein, ebenfalls unzulänglicher und inkompetenter, Postbeamter meinen Briefkasten nicht gefunden hat und sich daraufhin aufopferungsvoll dazu entschloss, meine Briefwahlunterlagen nicht zuzustellen, sondern stillschweigend wieder dem Wahlamt zu übergeben. Hätte ich nicht in meiner unendlichen Geistesgegenwart realisiert, dass ich bis Sonntag zwei Kreuzchen gemacht haben sollte, so ich denn mein Recht auf politische Mitbestimmung wahrzunehmen gedenke (ja, ich gedenke), hätten sich eben jene zwei Kreuzchen auch ruhig ein Hotel auf den Malediven nehmen und die nächsten vier Jahre völlig ungestört durch die Gegend vögeln können, hätt keinen gejuckt. Wie dem auch sei, diesem Mysterium ist nun auf den Grund gegangen worden und vielleicht schaffen wir es sogar noch, den Brief zu überbringen, bevor die Korken in welchem politischen Lager auch immer knallen werden, und nicht erst Montag (aber er war doch ganz früh da!).
Des weiteren werde ich mich kurz über mein im Wintersemester anstehendes Praktikum aufregen, welches wöchentlich Donnerstags und in einer derart bekloppten Entfernung zu meinem Wohnort stattfinden wird, dass ich alsbald jeden Donnerstag um halb sechs werde aufstehen dürfen, um rechtzeitig stramm zu stehen. Wir feuen uns. Juchei.
Nachdem wir nun dem Zynismus ausreichend Auslauf gewährt haben, vielleicht noch eine erquicklichere Botschaft zum Schluß: bald werde ich mich in den Urlaub begeben und die Hauptstädte der Umgebung bereisen (natürlich zu reinen Studienzwecken): Berlin und Wien, wir kommen, bitte haltet das Bier gekühlt. Und nicht zwischenzeitlich noch mit Prag durchbrennen! Da müssen wir nämlich auch durch.
Man verkneife sich Kommentare zum Tiefgang dieses Witzes.
Hoch die Tassen, I

Samstag, 5. September 2009

Reale Begegnungen der vierten Art

I: Entschuldigung, wo ist die Toilette?
E: Wart, ich zeig dirs Klo. Weisch net, wos isch?
I: Ähm. Nein ? ? ...

[???]

Ich will ins Kino. Mein Mitbewohner zieht aus und um. Sowas. Es regnet, der Sommer ist vorbei, ich kann es spüren, der Herbst, ja, der Herbst! Teilt mir recht regnerisch-unterschwellig mit, dass ers eilig hat. Damit ließe sich auch mein mentalistisches Gespür für den anstehenden Jahreszeitenwechsel erklären.
Wisst ihr, meine treue, zweiköpfige Leserschaft, ich habe bald Geburtstag. Und werde ein Jahr älter, für die, die nicht wissen, dass diese beiden Erscheinungen meistens ein bisschen miteinander korrellieren (sp.?), was nicht viele sein können, die das nicht wissen; im Hinblick auf meine nachgezählten beiden Leser beläuft sich der prozentuale Anteil dieser Individuen wahrscheinlich auf 0,0 %.
Feinsinnig abgeschmeckte Scheiße. Ich glaube, ich habe noch nie das Wort "abgeschmeckt" geschrieben, bis gerade eben, und da gleich zwei mal. Faszinierend, Captain, faszinierend.
Vor ungefähr drei Minuten hatte ich noch einen unglaublich guten Geistesblitz, ein Thema, das so vollendet überwichtig (nein, nicht überGEwichtig) war, dass ich es unbedingt der Welt mitteilen müsste, wenn ich mich noch daran erinnern könnte.
Ja, Kurzzeitgedächtnis einer Karotte.
Gummibärchen, ihr glitschige kleine Scheißerchen.
Lest bitte nicht (oder kauft es euch zumindest nicht-geliehene Bücher lesen, um danach fundierter darüber lästern zu können ist eigentlich ja ok): Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart (evtl ist der Titel auch ein bisschen anders, konnte ihn mir leider nicht merken, obwohl er wahrscheinlich noch das Beste an dem Buch war), Sarah Kuttner. Nein!, das ist keine böswillige Niedermache dieser Frau, obgleich sie ja doch auch nicht gerade zu meinen Lieblingen zählt, die ich abends zum knuddeln mit ins Bett nehmen würde. Wobei, wer tut das schon. Trotz allem, dieses Buch lohnt nicht, man sollte meinen, ein bisschen literarische Wortgewandtheit könne man von einem derartig aufdringlich dauerquatschenden TV Weibchen erwarten- kann man aber anscheinend nicht, und wenn mans doch tut, wird man enttäuscht.
Lest statt dessen lieber: Ohne Leit kein Freud, Woody Allen. Sehr zu empfehlen.

So weit so gut, bottoms up!! Und peace natürlich, auch 40 Jahre nach Woodstock.

Dienstag, 1. September 2009

Geld wird überbewertet.

Zu diesem Schluss bin ich zumindest in den letzten zwei Stunden gekommen. Diese habe ich nämlich damit zugebracht, mich schlaflos in meinem Bett herum zu wälzen, in der Hoffnung, irgendwann einzuschlafen, um morgen, ich korrigiere, heute, um halb fünf aufstehen zu dürfen, um um viertel vor sechs meine tolle neue Stelle im Klinikum anzutreten. Nein, nicht Herztoraxchirurgie; Küche, höchst spektakulär. Um die nächsten vier Wochen damit zuzubringen, zu unmöglichen Zeiten wach sein zu müssen (alles zwischen 6 und 10 Uhr morgens ist eigentlich unzumutbar), an Fließbändern zu stehen, Salat und Teller zu waschen, vor mich hin zu schwitzen und gute Laune zu verbreiten. Ok, das Letzte war gelogen.
Wie dem auch sei, der Mensch braucht Geld und in Zeiten der Wirtschaftskrise sollte man nicht wählerisch sein, im Grunde bin ich ja auch ganz froh und man hat ja auch schon Schlimmeres erlebt (dessen kann ich mir eigentlich fast sicher sein- nichts, ich wiederhole: nichts toppt die freudige Beschätigung des MaschinenölauffangbeckenleerenUNDputzen gegen kurz nach sechs morgens bei Schummerlicht und wohligen Außentemperaturen von gefühlten minus 20 Grad). Tatsache ist nur, dass Geld trotz allem einen erschreckend hohen Stellenwert einnimmt, wir quälen uns durch die Tage und die Tage durch unser Leben, um irgendwie an Kohle zu kommen, die dann doch nur wieder für wenig essentielle Dinge verwendet wird. Lohnt es sich also wirklich, den Luxus freier Zeit gegen den materiellen Luxus einzutauschen?
Natürlich sollte bedacht werden, das ein gewisses Maß an finanzieller Sicherheit schlicht unentbehrlich ist. In studentischen Zeiten mag das noch durch gelegentliches nebenher Jobben gewährleistet sein, doch was ist, wenn diese gloreichen Jahre vorbei sind, wir schlicht, ergreifend und endgültig auf uns allein gestellt sind? Was ist dann?
Wer weiß das schon so genau. Wüsste man es, könnte sich so manch einer wahrscheinlich gleich von der Brücke stürzen respektive sich unter ihr einquartieren. Nichtsdestotrotz ist es mittlerweile beinahe halb zwei, in wunderbaren drei Stunden werde ich aufstehen... gesetzt dem Fall, das mit dem ins Bett gehen funktioniert vorher noch, so, im tieferen Sinne mit Schlafen und allem drum und dran. Aber auch, wenn es nicht klappt, werde ich morgen meinen ersten Arbeitstag antreten. Und werde danach motzen, was das Zeug hält, unglücklich sein und das Geld verfluchen.Wegen dem ich früh aufstehen muss, nachts schlecht schlafe und abends nicht weggehen kann. Und das werde ich die nächsten vier Wochen tun, aber trotzdem werde ich hingehen, jeden Tag aufs neue- und danach werde ich glücklich sein, froh sein, reich sein. In meinen Verhältnissen reich, aber da ich naturgemäß meistens auch eher einen subjektiven Blick auf meine Verhältnisse habe, interessieren mich andere Relationen auch nur eher periphär. Letztendlich wird Geld also völlig überbewertet, total. Und solang man dann auch noch welches hat, steht man echt voll über den Dingen man.