Freitag, 24. Dezember 2010

Dear Santa

Meine lieben Freunde,

es ist Weihnachten. Schon wieder.
Doch allen typischen Widrigkeiten (Familie, Schnee, Mangel an adäquaten Geschenken) zum Trotz wünsche ich euch ein bisschen innere Ruhe, Gelassenheit, falls ihr nicht mehr fahren müsst ausreichend Alkohol (auch, um vorangegangene Attribute zu vereinfachen), falls ihr noch fahren müsst halbwegs geräumte Straßen- und alles in allem ein frohes Fest, gutes Essen und allgemein keinen Stress.
Denkt dran: das perfekte Weihnachten GIBT ES NICHT!
Und wenn der Baum brennt und Opa mault, die lieben Kleinen sämtliche Ohren blutig tremolieren, der Vogel scheiße schmeckt und die eigenen Eltern halt immer noch die eigenen Eltern sind, die einem auch mit 25 noch sagen, wie man sich zu benehmen hat-
dann, ja, Dann! liebe Freunde,
Dann ist Weihnachten.
;)

Fröhliches Feiern allerseits!

Montag, 6. Dezember 2010

Lieber, guter Nikolaus

Zwar hatte ich heute morgen keine Schokolade in meinen Stiefeln, dafür musst du letzte Nacht eine Sicherung für Alltagsidioten in meiner Winterjacke eingenäht haben- vielleicht hast du auch nur die neueste Version installiert, wer weiß, allerdings wäre die Vermutung, dass ich schon länger mit solch einem Sicherheitsnetz durchs Leben gehe, nicht unbegründet; in Anbetracht der Tatsache, wie oft ich mich schon fast aus Versehen selber ins Jenseits befördert hätte, einfach, weil ich z.B. keine Energie daran verschwende darüber nachzudenken, dass es gefährlich sein könnte, einen brennenden Toaster mit der Gieskanne zu löschen und ähnliches.
Wie auch immer, vor ungefähr einer Stunde wäre ich also beinahe erfolgreich von einer bei meinem Anblick auf den Gleisen wütend klingelnden Straßenbahn in Stücke gefahren worden, weil ich meinte, die Tram auf der ANDEREN Straßenseite, die sich, bei genauerer Betrachtung, noch nicht mal als meine herausstellte, UNBEDINGT noch kriegen zu müssen- und so also frohen Mutes losstach und dabei die Tatsache, dass, wenn die eine Straßenbahn in meine Richtung fährt, die andere in die andere fahren muss, geflissentliche verdrängte, was die erheiternde Konsequenz hatte, mich für den Bruchteil einer Sekunde, vor Schreck ganz hibbelig vor lauter Adrenalin, Auge in Auge mit besagter wütend klingelnden Straßembahn zu sehen, nur um festzustellen, dass, käme es zum Zweikampf mit direktem Körperkontakt, die Chancen, den Kürzeren zu ziehen, doch ganz gut stünden. Also hüpft man hektisch weiter und versucht die aufdringlichen Assoziationen des strunzdummen Wildtieres zu vermeiden, das nichts Besseres zu tun hat, als sich im Dämmerlicht in die Schusslinie des nächstbesten LKWs zu stellen und mal zu kuckn, was so passiert. Bevors uns noch zu wohl wird hier.
Statt sich aber nach überstandener Konfrontation mit der Gefahr in voreiliger Sicherheit zu wiegen entdeckt man, dass der Urheber des ganzen Problems, nämlich die ANDERE Straßenbahn, sich inzwischen, nachdem die Straßenüberquerung aufgrund des gar lustigen Vorfalls mit Tram 1 etwas länger als berechnet gedauert hatte, nun auch schon in befremdlicher Näher befindet, was einen als letzte Verzweiflungstat dazu veranlasst, mit der Eleganz eines hüftkranken Nilpferdes
in den locker über die Schulter geschätzt 6 meter tiefen Schnee zu springen, der sich, da außer Reichweite auf Schienen fahrender Objekte befindlich, dafür geradezu anbot. Trägt zwar nicht zu trockenen Socken bei, wirkt aber ungemein lebensverlängernd, im richtigen Moment angewandt.
Nachdem also endlich die andere Straßenseite erreicht war, musste man sich erst mal die Ohren zuhalten vor lauter Scham und ein bisschen dümmlich grinsen, denn das hat der Typ, der das alles beobachtet hat, auch gemacht- und letztendlich steigt man dann in die Bahn ein, die ja doch immer noch die falsche ist, um damit eine Station zu fahren und gleich wieder auszusteigen. Nur, damits nicht ganz umsonst war.
In jedem Fall, lieber Nikolaus, war das heute bedeutend cooler, die Sache mit dem noch nicht tot sein, im Vergleich zur Schokolade, mein ich. Hoffe, der Rest der Welt wird harmloser beschenkt-
beste Grüße,
I