Freitag, 21. Mai 2010

I like birds

Pflaumen
Pflaumen
Pflaumen
Pflau
men
Pf
lau
men
Men
lau
pf
Lau
pf
men
Pflemaun
Nemualfp
Pflaumen
Pflaumen
Pflaumen...


http://www.youtube.com/watch?v=dgHQLLFu1pg

Vive le dadaisme.

Samstag, 8. Mai 2010

See you at the bitter end

Freunde der Nacht,

es ist mal wieder passiert, ein dummes Mädchen namens Isa hat sich einen Mann rausgepickt, aus der schier unüberschaubaren Menge des unattraktiven, langweiligen Angebots ein interresantes Individuum herausgefiltert und für gut befunden- nun stellt sich nur die aufdringlichste aller aufdringlichen Fragen: was, zur Hölle, jetzt?!
Ja... ungefähr bis zu diesem Punkt bin ich schon gekommen. Nun wollen wir aber mal keine voreiligen Schlüsse aufkommen lassen: man kann sein Leben sehr gut ohne Mann leben, mit ist aber auch ganz nett. Somit wäre es auch nicht das Ende der Welt, würde man über die was jetzt Frage zu keinem Konsens kommen- es wäre nur schade, da das Fundstück schon ganz ansehnlich ist und ganz nett auch mal wieder nett wäre. Diese Einsicht erleichtert die Antwortfindung allerdings auch nicht bedeutend.
Im Hinblick auf diese meinigen Widrigkeiten (und natürlich auch im Hinblick auf die der anderen, im Grunde sitzen wir doch alle im gleichen Boot, leider nur geschlechtergetrennt)stellt man sich doch die Frage:
Warum machen wirs uns so schwer?
Ist es wirklich so undenkbar, hat man denn mal ein lohnenswertes Ziel angepeilt, eben dieses einfach mal unverfänglich darauf anzusprechen? In amerikanischen Serien ist das alles so einfach: Wanna grab a drink or something? Sure. I'll call you.
Die tauschen noch nicht mal Nummern aus, scheinbar muss man das in Amerika nicht, da organisiert man sich seine unzähligen Dates dann telepatisch.
Und warum geht das in unserem verklemmten deutschen Kulturkreis nicht? Oder bin nur ich verklemmt? Eine Möglichkeit, die ja durchaus in Betracht zu ziehen wäre, leider würde das aber bedeuten, dass sich meine Verklemmtheit auf mysteriöse Weise automatisch auf meine männlichen Gegenüber überträgt. Bei den Amis ist das ja anscheinend auch ganz anders, da sind die Männer noch Gentlemen, die unverhofft vor der Tür stehen, spätabends, nachdem sie 7 Meilen im Pyjama durch den Regen gejoggt sind, nur um die Angebetete davon abzuhalten, am darauf folgenden Tag für 97 Monate nach Chihuahua zu fliegen, um ehreamtliche Sterbehilfe bei Zwergbeaglen zu leisten. Tja, wo sind all die Indianer hin, die noch um ihre Sqaw kämpfen anstatt sich abends lieber mit ihren Kumpels aufn Bier zu treffen.
Zu meinem allergrößten Bedauern lebe ich aber nicht in den USA, genausowenig wie mein angestrebtes Ziel männlicher Art. Was also tun?
(Wir drehen uns im Kreis, merkt ihrs?)
Entweder, ich springe über meinen Schatten und stelle mir intensiv vor, wir befänden uns in Chicago, Seattle, New York oder meinetwegen auch in Little Frankfurt oder sonstwo, Hauptsache, die Straßen sind breit, die Autos groß und die Colabecher fassen mehr als einen Liter, in small, versteht sich, kurzum: wir befänden uns auf amerikanisch entspanntem Dategebiet und verfahren einfach nach der simplen wanna-grab-a-drink Taktik. Leider bin ich der Telepatie nicht mächtig, aber vielleicht wird die ja mitgeliefert, sobald man es denn mal schafft, seinen Stock aus dem Arsch zu ziehen und sich sein Leben ein bisschen leichter zu machen.
Soweit, sogut. In der Theorie wunderbar, unglaublich wunderbar sogar, denn, man stelle sich mal vor! Wie schnell man da zum Ziel kommen würde, würde das Gegenüber einfach auf den Drink einwilligen, da könnte mans vom ersten Kribbeln bis zum ersten Kuss glatt in unter 4 Monaten schaffen- für deutsche Verhältnisse ist das ja fast schon ein bisschen übereilt.
Gehen wir aber nun mal davon aus, wir schaffen eben dieses nicht; man verfügt ja schon über eine wohl ausgeprägte Einbildungskraft, allerdins ist es doch ungleich einfacher, sich nachts konsequent vor nicht vorhandenen Monstern im Schrank zu fürchten, als sich selbst davon zu überzeugen, dass auf das Ansprechen eines attraktiven Mannes nicht sofortiger Tod mit anschließendem qualvollen Nachleben im Nirvana-für-Dumme folgt. Setzen wir uns also mit der Realität auseinander.
Diese sieht aus wir folgt: wir starren das bereits mehrfach erwähnte Individuum noch ein paar Wochen an, in dem aberwitzigen Glauben, es würde niemandem auffallen. Die Zeit läuft uns ein bisschen davon, wir werden hier ja auch nicht jünger und irgendwann isses halt auch einfach zu spät. Irgendwann bekommt man dann Torschlusspanik, immer so in etwa kurz bevor das hübsche Fundstück dann wieder in der Versenkung verschwindet. Bis zu diesem Zeitpunkt quält man sich allerdings noch ausgiebig selbst mit unaufhörlichen Grübeleien, ebenso wie man all seine Freunde, die einem wenigstens ein bisschen näher stehen als, sagen wir mal, der Bundespräsident, mit endlosen Monologen zum Thema Mann foltert. Ist es dann soweit und das optimale Zeitfenster hat sich nach kurzen sechs Wochen, in denen man sich mehrfach das gemeinsame Leben mit diversen alternativen Handlungsvariationen, späteren Wohnorten und potentiellen Namen für Kinder hat ausdenken können, es aber im Hinblick auf harte Fakten nicht über die Gesprächigkeit eines Stocks hinausgebracht hat, wieder geschlossen, ist man frustriert, die genervten Freunde sagen dir I told you so und das ganze Leben stinkt mal wieder.
Irgendwie ist es jetzt schon doch eher leicht zu sagen, was von diesen beiden erwähnten Möglichkeiten, die nächsten Wochen zu gestalten, die bessere ist. Leider weiß man trotzdem vorher, dass es auf Möglichkeit zwei hinauslaufen wird, weil man Möglichkeit eins zwar als die bessere, sinnvollere, klügere, gesündere, vielversprechendere, schmerzlosere, spaßigere, glücklichere und überhaupt einfach als die richtige Möglichkeit enttarnt hat, es aber einfach trotzdem beim allerbesten Willen nicht schafft, seinen verdammten inneren Schweinehund zu überwinden und Möglichkeit eins zu verwirklichen. Und überhaupt, die paar positiven Attribute, die Möglichkeit eins zu bieten hat, sind doch pillepalle im Vergleich zu den Freuden von Möglichkeit zwei: Frust, Ärger, Stress, Panik und viel Placebo / System of a Down (je nach aktueller Stimmungslage).
Tja. Jetzt stehen wir also da und überlegen. Und was, wenn ich Möglichkeit eins probiere, und es nach hinten losgeht? Was, wenn es im echten Leben nicht so leicht ist, man nicht einfach seinen Drink grabbed und sich automatisch eine gigantische rosa Brille über die Welt senkt und das Leben in Glückseligkeit (ha!) taucht? Was, wenn es gar nicht erst zum grabben kommt, wenn man quasi auf der Pforte abgewiesen wird? Was, wenn die restliche Zeit danach seltsam und angespannt wird? Was, wenn einen die vielversprechende Möglichkeit eins letztendlich nur noch unglücklicher macht, als es Möglichkeit zwei getan hätte, bei der man wenigstens bis zum Ende des Zeitfensters in sinnlosen Fantasien hätte schwelgen können ohne von doofen Tatsachen davon abgelenkt zu werden? Was, wenn man einfach alles falsch macht und es eben nicht alles gut werden wird?!
Und was, wenn Möglichlkeit eins funktioniert, man ein Paar wird, sich aber nach einer Zeit wieder trennt? Was, wenn man einfach den Mumm nicht mehr hat, weil alleinsein zwar traurig, aber sicher ist? Was, wenn man so unsicher ist, dass man Möglichkeit eins schlicht und ergreifend unmöglich durchführen kann, weil man im Grunde mehr Angst davor hat, dass die Anstrengungen, die man unternimmt, Früchte tragen, als man sich davor fürchtet, weiter allein zu sein?
Also, ihr seht, in meinem Leben ist es nicht so einfach. In meinem Leben ist es einfacher, mit Sack und Pack um die halbe Welt zu reisen als einen Mann anzusprechen. Meine Welt spinnt, das könnt ihr mir glauben.
Wie dem aber auch sein mag, trotz all dieser unglaublich hilfreichen Einsichten, die hier dargelegt wurden, wird in den nächsten Wochen trotz allem mit ziemlicher Sicherheit Möglichkeit zwei zum Zuge kommen. Und wenn wir es doch tatsächlich schaffen sollten und es anders machen, ernsthaft versuchen, glücklich zu werden, auch wenn genau das -getreu der amerikanischen Vorgehensweise- den crap out of me scared, dann werden wir das auch überleben. Die seltsame Vorstellung davon, wie es ist 'glücklich' zu sein genauso wie die weitaus realere, es nicht zu sein.
Und vielleicht kommen wir ja sogar auch mal mit dem echten Leben klar.

Peace, I

PS: Oh, das hagelt wieder Leserbriefe...