Sonntag, 18. April 2010

Ich wollte euch nur mal eben sagen,...

...dass mir soeben aufgefallen ist, dass der 'Smiley' zu deutsch ja Grinsi hieße. Ich fand, diese Tatsache war es wert, kundgetan zu werden. Eine weitere ist die überaus überaschende, da grandiose, Qualität des Films "Up in the Air" mim Clooney Schorsch, hätt ich so auch nich gedacht, is aber so: sehr sehenswert.

Ansonsten könnte ich, wenn ich mich ein bissl anstrengen würd, jetzt wahrscheinlich noch ein paar weitere Kapitel über die Highlights des Lebens zum Besten geben, beispielsweise über Dinge wie Pflegeratten zu Besuch in meiner WG (oh Jubel, oh Freude, ein felliges Tier, wir jubilieren! -damit will ich sagen: wir jubilieren ernsthaft, denn wir mögen Ratten- =) <- Grinsi, der ), beginnende Semester und gemächlich anrollende wärmere Jahreszeiten. Da der verbleibende Abend aber einem Film namens Matrix Reloaded gewittmet ist, werd ichs lassen.

Somit:
Namaste, Shalom oder wat och immer, isch grüße- I

Donnerstag, 8. April 2010

Das Leben kleben

Lords, Ladies,

heute möchte ich über den tieferen Sinn des Lebens sprechen, eventuell auch über das Universum und möglicherweise über den ganzen Rest.
Vorhin bin ich in der bescheidenen Bibliothek meiner bescheidenen Residenz gesessen und habe in der Februarausgabe von 'Psychologie Heute' gelesen, ein äußerst lesenswertes Magazin übrigens. Darin stand ein Artikel über Entscheidungen, die es zu treffen gilt, und die Unfähigkeit der meisten Menschen, dies zufriedenstellend zu tun. In Anbetracht der Tatsache, dass ich kürzlich erst zum wiederholten Male mit meinem gesamten Hofstaat, mit Roß und Reiter und Kind und Kegel und allem drum und dran, umgezogen bin, stets auf der Suche nach der Erfüllung, nach dem richtigen Leben, nach mir, nach dem SINN, kam mir diese Gelegenheit gerade recht. Im Grunde hat das Schriftstück allerdings nur meine tiefsten Befürchtungen bestätigt: es gibt kein richtig (meiner Auffassung nach gibt es sowieso nur falsch und fälscher). Desweiteren hat der Artikel dargelegt, dass es gerade in wichtigen Entscheidungssituationen sehr angebracht sei, auf sein Bauchgefühl zu hören und nicht immer nur mit dem Verstand zu arbeiten. Gleichermaßen gibt es allerdings ein von einer scheins rennomierten Psychologin entwickeltes '10-10-10-Modell', welches besagt, man solle sich die Folgen einer Entscheidung im Abstand von 10 Minuten, dann Monaten und schließlich Jahren vorstellen, da die Zukunft ein weitaus wichtigerer Aspekt von Entscheidungen sei, als manch einem lieb ist.
Nun.
Die gute Frau mag ja recht haben, allerdings scheint die Überlegung "aber, werde ich in 10 Jahren auch IMMER NOCH glücklich sein mit meinem Beruf??" doch schon recht vernunftgesteuert zu sein. Zumal der Ausdruck 'glücklich' sowieso nur in unserer Fantasie existiert, bestenfalls nur sehr kurzfristig zu erreichen ist und langfristig besser gar nicht erst angestrebt werden sollte, da unerreichbar und somit die Eintrittskarte zur Verzweiflung. Aber das nur am Rande.
Wie dem aber auch immer sei, Entscheidungen sind des Lebens Schwerstes, soviel steht fest. Selbst hartgesottene Mediziner, deren Lebenszweck es scheinbar seit dem zarten Alter von eineinhalb war, Arzt zu werden, zweifeln bisweilen- obgleich dieser Schlag Mensch aller Zweifel zum Trotz NIE aufgeben würde. Wobei aufgeben wahrscheinlich das falsche Wort ist; eine Umentscheidung ist, wenn wohl durchdacht, herangereift und letztendlich vollkommen anders, aber aus dem Bauch heraus entschieden, NIEMALS ein Aufgeben, eher eine Kampfansage ans Leben, die Bitch.
Außerdem wurde folgendes Phänomen beschrieben: diejenigen, die es schaffen, einen Lebensweg einzuschlagen und dann auch einfach dabei bleiben, weil sie ihn für vielleicht nicht non-plus-ultra-optimal befunden haben, aber für gut genug für sich selbst, diese werden meistens am zufriedensten langfristig. 'Glücklich' verwenden wir ja nicht. Und diejenigen, die immer auf der Suche nach dem noch besseren, dem noch tolleren, dem noch richtigeren sind, die sind wohl auf ewig zur Suche verdammt, nur um irgendwann festzustellen, dass die Suche kein Ziel hat. Zumindest kein solches, wie sie es sich vorstellen. Man stelle sich vor, man hat ein Haus mit 25 Zimmern zur Verfügung und will auf Biegen und Brechen DAS eine Zimmer finden, das am perfektesten ist, das das aller-aller-aller-super beste Schlafzimmer abgäbe. Folge: der notorisch Unentschlossene wohnt in jedem Zimmer einen Monat und zieht dann weiter, denn das nächste Zimmer könnte ja noch besser sein. Folge davon: jedes einzelne Zimmer wird zur Übergangslösung degradiert und nie wirklich wohnlich. Der andere jedoch, der, der einfach irgendeines nimmt und das Beste draus macht und damit zufrieden ist, hat innerhalb von drei Monaten ein wunderbar wohnliches und gemütliches Zimmer eingerichtet und genießt sein Leben. Während sein unentschlossenes Pendant gerade mal zu Zimmer vier kommt, dementsprechend nach Adam Riese also noch 22 Monate unglückliches Weiterziehen und Neuversuchen vor sich hat, nur, um am Ende, mit blank liegenden Nerven, das Haus für untauglich zu erklären und sich im nächsten Haus die nächsten 25 Zimmer vorzunehmen, denn, oh, meine Freunde, Unentschlossenheit ist ein Fluch, den man nur schwerlich ablegt.
Alles in allem scheint die Fähigkeit, sich zu entscheiden, oder, nein: sagen wir lieber, sich zufrieden zu geben ein gewisser Luxus sein, der in unserer heutigen, vor lauter Möglichkeiten laut röhrenden und zuckend pulsierenden Gesellschaft hart erarbeitet sein will. Und wie? Darüber hat der Artikel leider nichts gesagt (ja, danke, SEHR hilfreich!!), allerdings ließe sich vermuten, dass, indem man einfach versucht, die Strategie der Zufriedenen anzuwenden (eins nehmen und gut is), alles irgendwie schon gut werden müsste. Wenn da nicht diese ewigen Zweifel wären...
Letztendlich lässt sich also wohl sagen: die Theorie ist wunderbar und die, denen die Gabe der Entschlussfreude in die Wiege gelegt wurde- Hut ab.
Die, denen dies nicht zuteil wurde: viel Glück...
Nichtsdestotrotz bin ich zur Zeit froh, hierhergekommen zu sein, wieder mal umgezogen zu sein, auch wenns zur Zeit noch alles sehr groß und gruslig und ein bisschen einsam ist hier. Denn, auch das besagte dieser ungemein kluge Artikel, selbst objektiv 'falsche' Entscheidungen (das beziehe ich jetzt nicht auf meine kürzlich getroffene- denn (wie immer eben) DIESE EINE war jetzt GANZ SICHER die richtige) können 'richtig' sein, wenn sie in Übereinstimmung mit den persönlichen Werten, Zielen und nochwas getroffen wurden. Derartige Entscheidungen hatte ich schon viele- die, die mich villeicht nicht zielstrebig und geradlinig weitergebracht, dafür aber anderweitig bereichert haben. So gesehen ists eben doch wahr: Das gaaanze Leben ist ein Spiel, und wir sind nur die Kandidaten...
Oder auch: Everything happens for a reasons, even when it's wrong- especially when it's wrong.
Somit also, das Leben kleben, wird schon werden, nur kein Kopf machen.

Farewell, Lady I