Freitag, 21. Mai 2010

I like birds

Pflaumen
Pflaumen
Pflaumen
Pflau
men
Pf
lau
men
Men
lau
pf
Lau
pf
men
Pflemaun
Nemualfp
Pflaumen
Pflaumen
Pflaumen...


http://www.youtube.com/watch?v=dgHQLLFu1pg

Vive le dadaisme.

Samstag, 8. Mai 2010

See you at the bitter end

Freunde der Nacht,

es ist mal wieder passiert, ein dummes Mädchen namens Isa hat sich einen Mann rausgepickt, aus der schier unüberschaubaren Menge des unattraktiven, langweiligen Angebots ein interresantes Individuum herausgefiltert und für gut befunden- nun stellt sich nur die aufdringlichste aller aufdringlichen Fragen: was, zur Hölle, jetzt?!
Ja... ungefähr bis zu diesem Punkt bin ich schon gekommen. Nun wollen wir aber mal keine voreiligen Schlüsse aufkommen lassen: man kann sein Leben sehr gut ohne Mann leben, mit ist aber auch ganz nett. Somit wäre es auch nicht das Ende der Welt, würde man über die was jetzt Frage zu keinem Konsens kommen- es wäre nur schade, da das Fundstück schon ganz ansehnlich ist und ganz nett auch mal wieder nett wäre. Diese Einsicht erleichtert die Antwortfindung allerdings auch nicht bedeutend.
Im Hinblick auf diese meinigen Widrigkeiten (und natürlich auch im Hinblick auf die der anderen, im Grunde sitzen wir doch alle im gleichen Boot, leider nur geschlechtergetrennt)stellt man sich doch die Frage:
Warum machen wirs uns so schwer?
Ist es wirklich so undenkbar, hat man denn mal ein lohnenswertes Ziel angepeilt, eben dieses einfach mal unverfänglich darauf anzusprechen? In amerikanischen Serien ist das alles so einfach: Wanna grab a drink or something? Sure. I'll call you.
Die tauschen noch nicht mal Nummern aus, scheinbar muss man das in Amerika nicht, da organisiert man sich seine unzähligen Dates dann telepatisch.
Und warum geht das in unserem verklemmten deutschen Kulturkreis nicht? Oder bin nur ich verklemmt? Eine Möglichkeit, die ja durchaus in Betracht zu ziehen wäre, leider würde das aber bedeuten, dass sich meine Verklemmtheit auf mysteriöse Weise automatisch auf meine männlichen Gegenüber überträgt. Bei den Amis ist das ja anscheinend auch ganz anders, da sind die Männer noch Gentlemen, die unverhofft vor der Tür stehen, spätabends, nachdem sie 7 Meilen im Pyjama durch den Regen gejoggt sind, nur um die Angebetete davon abzuhalten, am darauf folgenden Tag für 97 Monate nach Chihuahua zu fliegen, um ehreamtliche Sterbehilfe bei Zwergbeaglen zu leisten. Tja, wo sind all die Indianer hin, die noch um ihre Sqaw kämpfen anstatt sich abends lieber mit ihren Kumpels aufn Bier zu treffen.
Zu meinem allergrößten Bedauern lebe ich aber nicht in den USA, genausowenig wie mein angestrebtes Ziel männlicher Art. Was also tun?
(Wir drehen uns im Kreis, merkt ihrs?)
Entweder, ich springe über meinen Schatten und stelle mir intensiv vor, wir befänden uns in Chicago, Seattle, New York oder meinetwegen auch in Little Frankfurt oder sonstwo, Hauptsache, die Straßen sind breit, die Autos groß und die Colabecher fassen mehr als einen Liter, in small, versteht sich, kurzum: wir befänden uns auf amerikanisch entspanntem Dategebiet und verfahren einfach nach der simplen wanna-grab-a-drink Taktik. Leider bin ich der Telepatie nicht mächtig, aber vielleicht wird die ja mitgeliefert, sobald man es denn mal schafft, seinen Stock aus dem Arsch zu ziehen und sich sein Leben ein bisschen leichter zu machen.
Soweit, sogut. In der Theorie wunderbar, unglaublich wunderbar sogar, denn, man stelle sich mal vor! Wie schnell man da zum Ziel kommen würde, würde das Gegenüber einfach auf den Drink einwilligen, da könnte mans vom ersten Kribbeln bis zum ersten Kuss glatt in unter 4 Monaten schaffen- für deutsche Verhältnisse ist das ja fast schon ein bisschen übereilt.
Gehen wir aber nun mal davon aus, wir schaffen eben dieses nicht; man verfügt ja schon über eine wohl ausgeprägte Einbildungskraft, allerdins ist es doch ungleich einfacher, sich nachts konsequent vor nicht vorhandenen Monstern im Schrank zu fürchten, als sich selbst davon zu überzeugen, dass auf das Ansprechen eines attraktiven Mannes nicht sofortiger Tod mit anschließendem qualvollen Nachleben im Nirvana-für-Dumme folgt. Setzen wir uns also mit der Realität auseinander.
Diese sieht aus wir folgt: wir starren das bereits mehrfach erwähnte Individuum noch ein paar Wochen an, in dem aberwitzigen Glauben, es würde niemandem auffallen. Die Zeit läuft uns ein bisschen davon, wir werden hier ja auch nicht jünger und irgendwann isses halt auch einfach zu spät. Irgendwann bekommt man dann Torschlusspanik, immer so in etwa kurz bevor das hübsche Fundstück dann wieder in der Versenkung verschwindet. Bis zu diesem Zeitpunkt quält man sich allerdings noch ausgiebig selbst mit unaufhörlichen Grübeleien, ebenso wie man all seine Freunde, die einem wenigstens ein bisschen näher stehen als, sagen wir mal, der Bundespräsident, mit endlosen Monologen zum Thema Mann foltert. Ist es dann soweit und das optimale Zeitfenster hat sich nach kurzen sechs Wochen, in denen man sich mehrfach das gemeinsame Leben mit diversen alternativen Handlungsvariationen, späteren Wohnorten und potentiellen Namen für Kinder hat ausdenken können, es aber im Hinblick auf harte Fakten nicht über die Gesprächigkeit eines Stocks hinausgebracht hat, wieder geschlossen, ist man frustriert, die genervten Freunde sagen dir I told you so und das ganze Leben stinkt mal wieder.
Irgendwie ist es jetzt schon doch eher leicht zu sagen, was von diesen beiden erwähnten Möglichkeiten, die nächsten Wochen zu gestalten, die bessere ist. Leider weiß man trotzdem vorher, dass es auf Möglichkeit zwei hinauslaufen wird, weil man Möglichkeit eins zwar als die bessere, sinnvollere, klügere, gesündere, vielversprechendere, schmerzlosere, spaßigere, glücklichere und überhaupt einfach als die richtige Möglichkeit enttarnt hat, es aber einfach trotzdem beim allerbesten Willen nicht schafft, seinen verdammten inneren Schweinehund zu überwinden und Möglichkeit eins zu verwirklichen. Und überhaupt, die paar positiven Attribute, die Möglichkeit eins zu bieten hat, sind doch pillepalle im Vergleich zu den Freuden von Möglichkeit zwei: Frust, Ärger, Stress, Panik und viel Placebo / System of a Down (je nach aktueller Stimmungslage).
Tja. Jetzt stehen wir also da und überlegen. Und was, wenn ich Möglichkeit eins probiere, und es nach hinten losgeht? Was, wenn es im echten Leben nicht so leicht ist, man nicht einfach seinen Drink grabbed und sich automatisch eine gigantische rosa Brille über die Welt senkt und das Leben in Glückseligkeit (ha!) taucht? Was, wenn es gar nicht erst zum grabben kommt, wenn man quasi auf der Pforte abgewiesen wird? Was, wenn die restliche Zeit danach seltsam und angespannt wird? Was, wenn einen die vielversprechende Möglichkeit eins letztendlich nur noch unglücklicher macht, als es Möglichkeit zwei getan hätte, bei der man wenigstens bis zum Ende des Zeitfensters in sinnlosen Fantasien hätte schwelgen können ohne von doofen Tatsachen davon abgelenkt zu werden? Was, wenn man einfach alles falsch macht und es eben nicht alles gut werden wird?!
Und was, wenn Möglichlkeit eins funktioniert, man ein Paar wird, sich aber nach einer Zeit wieder trennt? Was, wenn man einfach den Mumm nicht mehr hat, weil alleinsein zwar traurig, aber sicher ist? Was, wenn man so unsicher ist, dass man Möglichkeit eins schlicht und ergreifend unmöglich durchführen kann, weil man im Grunde mehr Angst davor hat, dass die Anstrengungen, die man unternimmt, Früchte tragen, als man sich davor fürchtet, weiter allein zu sein?
Also, ihr seht, in meinem Leben ist es nicht so einfach. In meinem Leben ist es einfacher, mit Sack und Pack um die halbe Welt zu reisen als einen Mann anzusprechen. Meine Welt spinnt, das könnt ihr mir glauben.
Wie dem aber auch sein mag, trotz all dieser unglaublich hilfreichen Einsichten, die hier dargelegt wurden, wird in den nächsten Wochen trotz allem mit ziemlicher Sicherheit Möglichkeit zwei zum Zuge kommen. Und wenn wir es doch tatsächlich schaffen sollten und es anders machen, ernsthaft versuchen, glücklich zu werden, auch wenn genau das -getreu der amerikanischen Vorgehensweise- den crap out of me scared, dann werden wir das auch überleben. Die seltsame Vorstellung davon, wie es ist 'glücklich' zu sein genauso wie die weitaus realere, es nicht zu sein.
Und vielleicht kommen wir ja sogar auch mal mit dem echten Leben klar.

Peace, I

PS: Oh, das hagelt wieder Leserbriefe...

Sonntag, 18. April 2010

Ich wollte euch nur mal eben sagen,...

...dass mir soeben aufgefallen ist, dass der 'Smiley' zu deutsch ja Grinsi hieße. Ich fand, diese Tatsache war es wert, kundgetan zu werden. Eine weitere ist die überaus überaschende, da grandiose, Qualität des Films "Up in the Air" mim Clooney Schorsch, hätt ich so auch nich gedacht, is aber so: sehr sehenswert.

Ansonsten könnte ich, wenn ich mich ein bissl anstrengen würd, jetzt wahrscheinlich noch ein paar weitere Kapitel über die Highlights des Lebens zum Besten geben, beispielsweise über Dinge wie Pflegeratten zu Besuch in meiner WG (oh Jubel, oh Freude, ein felliges Tier, wir jubilieren! -damit will ich sagen: wir jubilieren ernsthaft, denn wir mögen Ratten- =) <- Grinsi, der ), beginnende Semester und gemächlich anrollende wärmere Jahreszeiten. Da der verbleibende Abend aber einem Film namens Matrix Reloaded gewittmet ist, werd ichs lassen.

Somit:
Namaste, Shalom oder wat och immer, isch grüße- I

Donnerstag, 8. April 2010

Das Leben kleben

Lords, Ladies,

heute möchte ich über den tieferen Sinn des Lebens sprechen, eventuell auch über das Universum und möglicherweise über den ganzen Rest.
Vorhin bin ich in der bescheidenen Bibliothek meiner bescheidenen Residenz gesessen und habe in der Februarausgabe von 'Psychologie Heute' gelesen, ein äußerst lesenswertes Magazin übrigens. Darin stand ein Artikel über Entscheidungen, die es zu treffen gilt, und die Unfähigkeit der meisten Menschen, dies zufriedenstellend zu tun. In Anbetracht der Tatsache, dass ich kürzlich erst zum wiederholten Male mit meinem gesamten Hofstaat, mit Roß und Reiter und Kind und Kegel und allem drum und dran, umgezogen bin, stets auf der Suche nach der Erfüllung, nach dem richtigen Leben, nach mir, nach dem SINN, kam mir diese Gelegenheit gerade recht. Im Grunde hat das Schriftstück allerdings nur meine tiefsten Befürchtungen bestätigt: es gibt kein richtig (meiner Auffassung nach gibt es sowieso nur falsch und fälscher). Desweiteren hat der Artikel dargelegt, dass es gerade in wichtigen Entscheidungssituationen sehr angebracht sei, auf sein Bauchgefühl zu hören und nicht immer nur mit dem Verstand zu arbeiten. Gleichermaßen gibt es allerdings ein von einer scheins rennomierten Psychologin entwickeltes '10-10-10-Modell', welches besagt, man solle sich die Folgen einer Entscheidung im Abstand von 10 Minuten, dann Monaten und schließlich Jahren vorstellen, da die Zukunft ein weitaus wichtigerer Aspekt von Entscheidungen sei, als manch einem lieb ist.
Nun.
Die gute Frau mag ja recht haben, allerdings scheint die Überlegung "aber, werde ich in 10 Jahren auch IMMER NOCH glücklich sein mit meinem Beruf??" doch schon recht vernunftgesteuert zu sein. Zumal der Ausdruck 'glücklich' sowieso nur in unserer Fantasie existiert, bestenfalls nur sehr kurzfristig zu erreichen ist und langfristig besser gar nicht erst angestrebt werden sollte, da unerreichbar und somit die Eintrittskarte zur Verzweiflung. Aber das nur am Rande.
Wie dem aber auch immer sei, Entscheidungen sind des Lebens Schwerstes, soviel steht fest. Selbst hartgesottene Mediziner, deren Lebenszweck es scheinbar seit dem zarten Alter von eineinhalb war, Arzt zu werden, zweifeln bisweilen- obgleich dieser Schlag Mensch aller Zweifel zum Trotz NIE aufgeben würde. Wobei aufgeben wahrscheinlich das falsche Wort ist; eine Umentscheidung ist, wenn wohl durchdacht, herangereift und letztendlich vollkommen anders, aber aus dem Bauch heraus entschieden, NIEMALS ein Aufgeben, eher eine Kampfansage ans Leben, die Bitch.
Außerdem wurde folgendes Phänomen beschrieben: diejenigen, die es schaffen, einen Lebensweg einzuschlagen und dann auch einfach dabei bleiben, weil sie ihn für vielleicht nicht non-plus-ultra-optimal befunden haben, aber für gut genug für sich selbst, diese werden meistens am zufriedensten langfristig. 'Glücklich' verwenden wir ja nicht. Und diejenigen, die immer auf der Suche nach dem noch besseren, dem noch tolleren, dem noch richtigeren sind, die sind wohl auf ewig zur Suche verdammt, nur um irgendwann festzustellen, dass die Suche kein Ziel hat. Zumindest kein solches, wie sie es sich vorstellen. Man stelle sich vor, man hat ein Haus mit 25 Zimmern zur Verfügung und will auf Biegen und Brechen DAS eine Zimmer finden, das am perfektesten ist, das das aller-aller-aller-super beste Schlafzimmer abgäbe. Folge: der notorisch Unentschlossene wohnt in jedem Zimmer einen Monat und zieht dann weiter, denn das nächste Zimmer könnte ja noch besser sein. Folge davon: jedes einzelne Zimmer wird zur Übergangslösung degradiert und nie wirklich wohnlich. Der andere jedoch, der, der einfach irgendeines nimmt und das Beste draus macht und damit zufrieden ist, hat innerhalb von drei Monaten ein wunderbar wohnliches und gemütliches Zimmer eingerichtet und genießt sein Leben. Während sein unentschlossenes Pendant gerade mal zu Zimmer vier kommt, dementsprechend nach Adam Riese also noch 22 Monate unglückliches Weiterziehen und Neuversuchen vor sich hat, nur, um am Ende, mit blank liegenden Nerven, das Haus für untauglich zu erklären und sich im nächsten Haus die nächsten 25 Zimmer vorzunehmen, denn, oh, meine Freunde, Unentschlossenheit ist ein Fluch, den man nur schwerlich ablegt.
Alles in allem scheint die Fähigkeit, sich zu entscheiden, oder, nein: sagen wir lieber, sich zufrieden zu geben ein gewisser Luxus sein, der in unserer heutigen, vor lauter Möglichkeiten laut röhrenden und zuckend pulsierenden Gesellschaft hart erarbeitet sein will. Und wie? Darüber hat der Artikel leider nichts gesagt (ja, danke, SEHR hilfreich!!), allerdings ließe sich vermuten, dass, indem man einfach versucht, die Strategie der Zufriedenen anzuwenden (eins nehmen und gut is), alles irgendwie schon gut werden müsste. Wenn da nicht diese ewigen Zweifel wären...
Letztendlich lässt sich also wohl sagen: die Theorie ist wunderbar und die, denen die Gabe der Entschlussfreude in die Wiege gelegt wurde- Hut ab.
Die, denen dies nicht zuteil wurde: viel Glück...
Nichtsdestotrotz bin ich zur Zeit froh, hierhergekommen zu sein, wieder mal umgezogen zu sein, auch wenns zur Zeit noch alles sehr groß und gruslig und ein bisschen einsam ist hier. Denn, auch das besagte dieser ungemein kluge Artikel, selbst objektiv 'falsche' Entscheidungen (das beziehe ich jetzt nicht auf meine kürzlich getroffene- denn (wie immer eben) DIESE EINE war jetzt GANZ SICHER die richtige) können 'richtig' sein, wenn sie in Übereinstimmung mit den persönlichen Werten, Zielen und nochwas getroffen wurden. Derartige Entscheidungen hatte ich schon viele- die, die mich villeicht nicht zielstrebig und geradlinig weitergebracht, dafür aber anderweitig bereichert haben. So gesehen ists eben doch wahr: Das gaaanze Leben ist ein Spiel, und wir sind nur die Kandidaten...
Oder auch: Everything happens for a reasons, even when it's wrong- especially when it's wrong.
Somit also, das Leben kleben, wird schon werden, nur kein Kopf machen.

Farewell, Lady I

Samstag, 20. März 2010

Sinnfreies Post ohne größere Pointen oder Inhalt

Ich neige dazu, mich zu wiederholen. Ab und an habe ich auch einen Hang zur Redundanz.

Wenn mir jemand eine wirklich treffende Übersetzung des Wortes 'awkward' sagen könnte, wäre ich diesem auf ewig zu Dank verpflichtet. Denn: awkward= heikel, peinlich, unangenehm, unbeholfen... aber irgendwas in meinem Philologenhirn sagt mir, dass da eine Komponente fehlt, meines Verständnisses nach ist awkward nämlich eher eine Mischung aus peinlich/unangenehm/heikel und merkwürdig/seltsam. An awkward situation ist meiner Definition zufolge eine Situation wie die, in der der Elefant abends beim Fernsehen mit auf dem Sofa sitzt und jeder so tut, als wäre es normal. Oder täusche ich mich da? Jedenfalls, wenn jemand DAS Wort hat, dass 'awkward' exakt beschreibt: her damit! Mittlerweile habe ich mir zwar mehr oder minder angewöhnt, das Wort einfach im Deutschen mitzuverwenden, allerdings kommt das zumeist nur in Anglistenkreisen gut an. Wie dem auch sei, wer eins weiß bitte melden.

Gelegentlich erwähne ich Informationen zu einem bestimmten Thema sogar häufiger als nötig.

Gute Nacht.

Mittwoch, 17. März 2010

Crazy Life

Die letzten Jahre über habe ich mich immer wieder gefragt, ob das, was ich tue, Sinn macht. Ob 'Kunst' Sinn macht. Was zur Folge hatte, dass meine Kunst darunter gelitten hat, bis sie fast daran gestorben wäre, an dieser weit verbreiteten Krankheit, die sich 'Vernunft' nennt.
Man beginnt sich Gedanken über seinen Lebenswandel zu machen, wenn der Freundeskreis vernünftige Dinge studiert, vernünftige Berufe lernt, ja gar geregelten und unglaublich vernünftigen 9-to-5 Jobs nachgeht. Was jetzt vielleicht abschätzig klingt, aber nicht so klingen soll- das Konzept der globalen Unvernunft sollte um unser aller Willen wahrscheinlich nicht in die Tat umgesetzt werden; das der allgemeinen Vernunft allerdings auch nicht.
Trotz allem ist es manchmal schwer, man selbst zu sein, wenn man schon zum fünften Mal in drei Jahren umzieht und man sich dafür seiner Umwelt gegenüber rechtfertigen muss, obwohl es sich in einem selbst völlig natürlich anfühlt, weil es einfach so sein MUSS. Selbstverständlich muss man sich nicht jedem gegenüber rechtfertigen, aber immer noch gegenüber genug, um sich irgendwie unangepasst zu fühlen. Dann die Ausbildung. Der Regelfall heißt: Schule- eventuell Dienst- Studium/Ausbildung- Job. Meinen Werdegang will ich hier jetzt nicht detaillierter ausführen, mehr Umzüge als Jahre ist allerdings das etwaige Grundmuster, das sich auch auf alle anderen Bereiche anwenden lässt, und wir fühlen uns wieder unangepasst und irgendwie erfolglos, weil die Gesellschaft mittlerweile nur noch Leistungen in Form unterschriebener und beglaubigter Dokumente diverser Bildungseinrichtungen oder ähnlichem anerkennt- kein Mensch kümmert sich noch um Lebenserfahrung, wo man doch mit 22 schon seinen Doktor, 6 Praktika, zwei Auslandsaufenthalte und mindestens drei Jahre Berufserfahrung braucht.
All diese Umstände machen es einem also recht schwer, sich mit seinem Wesen, das so überhaupt nicht den Konventionen entsprechen will, zu arrangieren, man versucht sich die Vernunft anzuerziehen und verkauft dafür seine Seele.
Man stellt sich also die Frage: Wer braucht die Kunst?
Brauchen wir Musik, wie wir Medizin brauchen?
Brauchen wir großartige Regisseure, wie wir Ärzte brauchen?
Sind bildende Künstler so wichtig wie Lehrer?
Die erste Antwort, die einem in den Sinn kommt, ist -logischerweise- nein. Und selbst die, die jetzt mit Ja geantwortet haben, würden sich ihre Antwort gegebenenfalls noch mal durch den Kopf gehen lassen, wenn sie auf dem Sterbebett liegen und die Wahl zwischen Quentin Tarantino und Superdoc Prof.Dr. XXX haben. Und ich? Ich habe genau die Antwort gegeben, die jeder gibt: die Kunst ist nicht so wichtig, warum tue ich das? Man will Großes schaffen, man will, dass sein Leben etwas bedeutet- kann man mit einem der Vernunftsparte entsprungenen Beruf nicht so viel mehr erreichen?
Natürlich kann man das, man kann viel erreichen, aber wer sagt, dass man es mit der Kunst nicht kann?
Ich komme gerade aus dem Kino, Crazy Heart. Und nachdem ich nun also Jeff Bridges fast zwei Stunden dabei zugesehen habe, wie er alle Register seines Könnens zieht, wie er einem zeigt, wie es ist beinahe 60 zu sein, Alkoholiker zu sein, die letzte große Chance seines Lebens zu verpassen, am Boden zu sein, kotzend über dem Klo zu hängen und vor Verzweiflung sterben zu wollen- nachdem ich das gesehen habe, bin ich aufgewacht.
Die Kunst reflektiert das Leben. Jede Kunst. Ein kluger Mann namens Nietzsche sagte einmal "Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen", und damit hat er recht. So recht. Ich habe im Kino gesessen und musste krampfhaft unterdrücken, loszuweinen, genau genommen muss ich das jetzt, wenn ich darüber schreibe, immer noch. Dieser Film spiegelt eine von vielen, melancholischen, traurigen, verzweifelten und gleichzeitig immer noch hoffenden Realitäten wieder, die dieses Leben bietet, und genau deswegen geht er uns so nahe, genau deswegen können wir es nicht ertragen und trotzdem nicht genug davon bekommen, wenn Jeff Bridges allein auf seiner Veranda 'Pick up your crazy heart and give it one more try' singt.
Und genau wegen dieser Momente ist die Kunst genauso wichtig wie es Ärzte und Medizin und Lehrer und Anwälte und alle anderen wichtigen und ernsthaften Berufe dieser Welt sind- denn, die Kunst mag zwar vielleicht nicht immer vernünftig sein, aber ernsthaft ist sie allemal, ernsthaft am Leben und an den Menschen, die sich darin befinden, interessiert. In Momenten, in denen keine Pille der Welt helfen kann, kann Musik Wunder bewirken. Ein einziges Buch kann mehr Wissen über das Leben vermitteln als 13 Jahre Schule. Ein einziger Film kann die Welt eines verwirrten Menschen wieder gerade rücken- ein einziger, großartiger Film, der dir sagt: du bist nicht allein, und es ist es wert. Die Möglichkeit, auch nur einem Menschen die Augen zu öffnen, einen Menschen glücklich zu machen, einen Menschen die Gänsehaut spüren zu lassen, die einem nur die Kunst zu vermitteln mag- das gibt jeglicher Kunst Berechtigung, die Berechtigung, ja, den Anspruch, ausgeübt zu werden, gelebt und geliebt zu werden, selbst, wenn man dafür durch alle Raster fällt.
In diesem Sinne, tut euch was Gutes und schaut euch Crazy Heart an. Und lebt euer Leben, wie IHR es leben wollt, und nicht wie ihr glaubt, es leben zu müssen.

Love, I

Mittwoch, 3. März 2010

Freakin' Horrorshow

Erstaunlich ist doch die virtuelle Welt. Kürzlich habe ich versucht, mich hier einzuloggen, um euch einen weiteren, wohl durchdachten Erguss meiner Weltanschauungen zu kredenzen, da ging es nicht. Und jetzt, morgens um fünf vor einer stillosen Wiederholung von TV Total, funktioniert es wieder. Einfach so.
Erstaunlich ist doch die virtuelle Welt...
Wie dem auch sei, meinen ursprünglichen Gedankenblitz habe ich selbstverständlich längst verdrängt, dementsprechend wird er jetzt eben, ohne von euch, meiner treuen Leserschaft, vorher wissbegierig aufgesogen worden zu sein, in den geistigen Äther der ungelesenen Bloggergedanken eintreten und sich zur Horde der weiteren, sinnfreien, bläulich zuckenden unveröffentlichten Ideen anderer erfolgloser Schreiberlinge gesellen. Immerhin gute Gesellschaft. Wobei man natürlich nicht weiß, wer nicht schon so alles versucht hat, Schriftstücke zu verfassen, die nicht rein informativen Gehalts waren, und schon gar nicht, über was diejenigen zu schreiben versucht hatten. Aber wir hoffen trotz allem auf die gute Gesellschaft, ebenso wie ich bereits die gesamte Nacht.
Die genauere Erklärung hiervon lautet: Ich sitze in der Wohnung meiner Eltern, während diese sich auf einer wunderbar warmen Insel weiter südlich als Konstanz am all-inclusive Buffet laben und im Meer schwimmen; man könnte es profan 'Urlaub' nennen, in diesem ganz speziellen Fall, der uns hier vorliegt, heißt es allerdings 'um 25 Jahre verspätete Flitterwochen'. Ja, was es nicht so alles gibt.
Fakt ist aber nun, dass, ungeachtet der Tatsachen, aus welchem Grund sich meine Eltern wo auch immer aufhalten, ich mich zur Zeit alleine in ihrer Wohnung aufhalte, vereinsamt und mit blühender Fantasie gesegnet, was im echten Leben ja ganz lustig sein mag, in derartigen Ausnahmesituationen aber eher der Erfüllung des Schlafbedarfs hinderlich ist. Ja, ich gebe zu, da ich das zwölfte Lebensjahr bereits ein paar Tage hinter mir gelassen habe, könnte man, sagen wir, erwachseneres von mir erwarten als bei jedem Knack aufzuspringen und hysterisch nach dem bereitgestellten Prügel zu suchen, um daraufhin die Wohnung nach wem auch immer abzuklappern. In diesem Falle wäre ich sogar gelegentlich gerne mal erwachsen, leider liegt das aber zur Zeit nicht in meinem Ermessen, was mich, wie bereits erwähnt, nun eben dazu veranlasst, morgens um mittlerweile beinahe halb sechs schlechte Wiederholungen von ebenso schlechten original Ausstrahlungen anzusehen, nur um mir damit erfolglos einzureden, nicht müde zu sein. Mein einziger Trost: spätestens gegen sechs sollte die sichere Uhrzeit erreicht sein, zu der sich selbst ein Freak wie ich traut, ins Bett zu gehen, da aus einem selbstverständlich logischen und plausibel erklärbaren Grund ab morgens um sechs keine psychopathischen Massenmörder mehr unterwegs sind. Ja. Ausserdem ist das offiziell die letzte durchwachte Nacht in dieser trostlos verlassenen Wohnung hier, ab morgen darf ich wieder in meiner eigenen Behausung wach sein, obgleich dort auch meist aus anderen Gründen als Todesangst.
Aber sehen wir doch das Positive, wenigstens hatte ich durch meine selbstinduzierte Schlaflosigkeit die Gelegenheit, mir bestimmte Filme ein weiteres Mal anzuschauen, die sich im Normalfall in den wachsamen und nichts an derart entfernte Familienmitglieder wie Kinder verleihenden Klauen meines Vaters befinden, wie den Big Lebowski beispielsweise.
In diesem positiv gestimmten Sinne im harmonischen Einklang mit der freudigen Aussicht auf den sechs Uhr Schlag,
Shut the fuck up, Donnie, let's go bowlin'.

PS: Solltet ihr nach diesem Eintrag länger nichts von mir hören, spinnt wieder mein verrückter Account. Oder ER hat doch noch zu geschlagen (auch nach sechs! Wenn DAS die Gewerkschaft wüsste!)
Ach, Fehler in Sinnabläufen oder ähnliche Fehltritte des vorliegenden Masterpieces bitte ich großzügig im Hinblick auf akuten Schlafmangel zu überlesen.

So long...