Mittwoch, 3. März 2010

Freakin' Horrorshow

Erstaunlich ist doch die virtuelle Welt. Kürzlich habe ich versucht, mich hier einzuloggen, um euch einen weiteren, wohl durchdachten Erguss meiner Weltanschauungen zu kredenzen, da ging es nicht. Und jetzt, morgens um fünf vor einer stillosen Wiederholung von TV Total, funktioniert es wieder. Einfach so.
Erstaunlich ist doch die virtuelle Welt...
Wie dem auch sei, meinen ursprünglichen Gedankenblitz habe ich selbstverständlich längst verdrängt, dementsprechend wird er jetzt eben, ohne von euch, meiner treuen Leserschaft, vorher wissbegierig aufgesogen worden zu sein, in den geistigen Äther der ungelesenen Bloggergedanken eintreten und sich zur Horde der weiteren, sinnfreien, bläulich zuckenden unveröffentlichten Ideen anderer erfolgloser Schreiberlinge gesellen. Immerhin gute Gesellschaft. Wobei man natürlich nicht weiß, wer nicht schon so alles versucht hat, Schriftstücke zu verfassen, die nicht rein informativen Gehalts waren, und schon gar nicht, über was diejenigen zu schreiben versucht hatten. Aber wir hoffen trotz allem auf die gute Gesellschaft, ebenso wie ich bereits die gesamte Nacht.
Die genauere Erklärung hiervon lautet: Ich sitze in der Wohnung meiner Eltern, während diese sich auf einer wunderbar warmen Insel weiter südlich als Konstanz am all-inclusive Buffet laben und im Meer schwimmen; man könnte es profan 'Urlaub' nennen, in diesem ganz speziellen Fall, der uns hier vorliegt, heißt es allerdings 'um 25 Jahre verspätete Flitterwochen'. Ja, was es nicht so alles gibt.
Fakt ist aber nun, dass, ungeachtet der Tatsachen, aus welchem Grund sich meine Eltern wo auch immer aufhalten, ich mich zur Zeit alleine in ihrer Wohnung aufhalte, vereinsamt und mit blühender Fantasie gesegnet, was im echten Leben ja ganz lustig sein mag, in derartigen Ausnahmesituationen aber eher der Erfüllung des Schlafbedarfs hinderlich ist. Ja, ich gebe zu, da ich das zwölfte Lebensjahr bereits ein paar Tage hinter mir gelassen habe, könnte man, sagen wir, erwachseneres von mir erwarten als bei jedem Knack aufzuspringen und hysterisch nach dem bereitgestellten Prügel zu suchen, um daraufhin die Wohnung nach wem auch immer abzuklappern. In diesem Falle wäre ich sogar gelegentlich gerne mal erwachsen, leider liegt das aber zur Zeit nicht in meinem Ermessen, was mich, wie bereits erwähnt, nun eben dazu veranlasst, morgens um mittlerweile beinahe halb sechs schlechte Wiederholungen von ebenso schlechten original Ausstrahlungen anzusehen, nur um mir damit erfolglos einzureden, nicht müde zu sein. Mein einziger Trost: spätestens gegen sechs sollte die sichere Uhrzeit erreicht sein, zu der sich selbst ein Freak wie ich traut, ins Bett zu gehen, da aus einem selbstverständlich logischen und plausibel erklärbaren Grund ab morgens um sechs keine psychopathischen Massenmörder mehr unterwegs sind. Ja. Ausserdem ist das offiziell die letzte durchwachte Nacht in dieser trostlos verlassenen Wohnung hier, ab morgen darf ich wieder in meiner eigenen Behausung wach sein, obgleich dort auch meist aus anderen Gründen als Todesangst.
Aber sehen wir doch das Positive, wenigstens hatte ich durch meine selbstinduzierte Schlaflosigkeit die Gelegenheit, mir bestimmte Filme ein weiteres Mal anzuschauen, die sich im Normalfall in den wachsamen und nichts an derart entfernte Familienmitglieder wie Kinder verleihenden Klauen meines Vaters befinden, wie den Big Lebowski beispielsweise.
In diesem positiv gestimmten Sinne im harmonischen Einklang mit der freudigen Aussicht auf den sechs Uhr Schlag,
Shut the fuck up, Donnie, let's go bowlin'.

PS: Solltet ihr nach diesem Eintrag länger nichts von mir hören, spinnt wieder mein verrückter Account. Oder ER hat doch noch zu geschlagen (auch nach sechs! Wenn DAS die Gewerkschaft wüsste!)
Ach, Fehler in Sinnabläufen oder ähnliche Fehltritte des vorliegenden Masterpieces bitte ich großzügig im Hinblick auf akuten Schlafmangel zu überlesen.

So long...

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