Freitag, 10. Mai 2013

Nein, einer reicht nicht -


 - old megalomaniac. Tss.
Zugegeben, das ist ein wenig seltsam nun. Fühlt sich auch komisch an, aber so is. Mei.

Achtung!

http://nachtsimnebel.wordpress.com/

Versuchen wirs mal ...

Dienstag, 7. Mai 2013

Ach, Titel, Titel, Titel!


Freunde, Verwandte, deren Haustiere und der Präsident,

wir haben was neues. Und nähern uns eben jenem in Trippelschritten an. Es kann sich nur noch um Monate handeln.
Bis dahin die erquicklichen Ergüsse vergangener Woche.
Man nehme folgende Aufgabe: Kreativitätstechniken! Verfassen Sie einen Liebsbrief unter Zuhilfenahme eines Perspektivenwechsels gepaart mit einem Rahmenwechsel und einer Konfrontation.
Ergebnis: Gedicht aus der Perspektive des rechten Schuhs des/der (wir sind da ja nicht so) jeweiligen Angebeteten. Oh, and how we're serenading him/her.

Obacht!

Oh, deine Knochen weiß
Knacken beim Hüpfen und Gehen so heiß!
Deine Hornhäute, robust geschichtet
Und innig an deine Socken geschmiegt
Haben ihr stummes Dasein besiegt:
Welch himmlisches Raspeln, wenn dein Gewicht darauf gerichtet.

Dein Schweiß schmatzt gar melodisch zu Tage
Und sickert in meine Ritzen
Durch Haut und Strumpf und Senkfußeinlage
Ach, würd'st du doch immer schwitzen!
Dann wär die Sinfonie vollendet sich an ihr zu laben -
Wenn du dich beugst, um zu kratzen,
Unter leisem Schaben.

Danke, danke, oh, vielen Dank, ja, danke, danke, ihr seid zu gut zu mir.
(Metrisch flexibel ist das neue Sonett, habe ich mir sagen lassen.)

In diesem Sinne nehmen wir die Arbeit an unseren neuesten düsteren Machenschaften wieder auf. Dann werde ich euch ein Angebot machen, das ihr nicht werdet ablehnen können. Wann? Tja:

[Anm. d. Red.: hier war mal ein Bild, das ich aus technischen Gründen bedauerlicherweise löschen musste. Too bad.]

Soon.

Sonntag, 31. März 2013

Und sanfte Jazzrhythmen in Hintergrund.


Es ist faszinierend: nachdem ich beinahe drei Jahrzehnte davon verschont geblieben bin, erfreue ich mich nun der zweiten Mittelohrentzündung innerhalb von zwei (aufeinanderfolgenden!) Wochen. Das Österlichste in meinem Quadratmeter Universum heute also ist der klumpige Brei, der in regelmäßigen Abständen aus meiner Nase kommt und in erstaunlicher Weise die Farbe und Konsistenz von schon geraume Zeit vergammeltem Eigelb imitiert. Abgesehen davon aber lebt es sich schon wieder ganz gut, das Antibiotikum kommt mir zwar vermutlich in Kürze zu den Poren (zu den Ohren kam mir jetzt doch ein wenig unpassend vor) wieder raus und ich freue mich doch schon sehr auf die baldigen Nebenwirkungen, aber wenigstens kommt man zum lesen. Und zum Blog schreiben, was irgendwie doch sträflich vernachlässigt wurde in den letzten, hm, Monaten; sofern das irgendwer tatsächlich unter 'sträflich' gewillt ist zu kategorisieren, statt vielleicht eher in der Rubrik 'Gott sei Dank endlich hält sie die Klappe' oder vielleicht auch 'Noch ein Wort und ich hätte das Internet ausgesteckt' oder ähnliches. Wobei 'oder ich hätte das Internet ausgesteckt', zumindest in meinem armseligen Fall, eher einer Drohung der Sorte 'oder ich hätte mir ein Messer in den Bauch gerammt' oder 'oder ich wäre ohne Hose Bus gefahren' gleichkäme. Unser täglich Internet gib uns heute. Amen.
In jedem Fall aber ist Ostern dieses Jahr ein bisschen eine Farce, ein paar sinnlose Feiertage inmitten meiner schockgefrosteten Semesterferien; man wird ein wenig ignorant gegenüber sowas, wenn man nicht mehr zwischen 'freien' Tagen und Arbeitstagen differenziert, weil im Grunde jeder Tag Arbeitstag ist; außer wenn es keiner ist. Mag das nun Dienstag oder Samstag oder Karfreitag sein. Oh gloreicher Luxus der freien Zeiteinteilung, nie wieder in meinem Leben möchte ich vertraglich dazu verpflichtet sein, morgens um halb acht auf der Matte zu stehen, Montag bis Freitag. Feste Arbeitszeiten, pah; sinnloseste Erfindung ever. Das und Trockenshampoo vielleicht.
Abgesehen davon passiert irgendwie gerade nicht viel. Ich wälze mich mehr oder minder lustlos durch die laschen 10 Seiten Hausarbeit, die ich kommenden Freitag abgeben muss; ich habe (geständigerweise) The Host nochmal gelesen, weil mir der olle Friedhof der Kuscheltiere abwechselnd zu a) lahm (ich weiß, das klingt sehr seltsam im Bezug auf jemanden, der sein Geld, und davon nicht wenig, mit Erzählen verdient, aber Stephen King redet mir einfach zu viel) und b) zu bedrückend wurde. Irgendwie nicht angenehm, dieses Buch zu lesen. Leider will ich jetzt trotzdem wissen, wer noch so alles zurückkommt, nachdem die Katze ja nun schon wieder da ist und zombiegleich durch die Gegend wankt. Also werden wir das jetzt auch noch zum Ende bringen, wie bereits erwähnt: grüner Schleim hin oder her, Zeit zum lesen hat man.
Sonst ist alles eher recht moderat gerade. Das Wetter ist scheiße, aber dazu braucht man mich nicht, um das herauszufinden. Allerdings ist meine Meinung diesbezüglich eher: es ist jetzt scheiße, aber es kann nicht ewig scheiße sein, auch dieses Jahr wird es irgendwann wärmer werden. Tja, reif und weise wie ich nun mal inzwischen bin habe ich kürzlich beschlossen, ein wenig optimistischer zu werden, gelegentlich braucht man ein bisschen Abwechslung, meine ich. Dementsprechend ist es nun also: das Wetter wird besser werden, ganz sicher (okay, ich gestehe, in dieser Hinsicht ist meine ungewohnte Zuversicht vielleicht auch einfach bedingt durch die Erfahrungen der letzten Jahre anstatt durch echten Glauben daran, dass nicht alles von vorn herein torpediert ist, nur weil es ist; aber, ja. Babysteps.). Zudem glaube ich fest daran, es in den nächsten Wochen doch noch zu schaffen, mir Les Miserables im Original anzuschauen. Wenn das kein Optimismus ist, bedenkt man die unverständliche Selektion der wenigen Filme, die in Tübingen auf Englisch gezeigt werden, dann weiß ich auch nicht. Also, point proven.
Um jetzt nicht in astreines Kingsches Abschweifen zu verfallen, hiermit vielleicht ein Ende ans Geschwafel. Gelegentlich schaue ich mir ja Youtube Vlogger an, selbstredent nur intellektuell anspruchsvolle Bücherkanäle und keine Make Up Tutorials [...] - und da gibt es dann ab und zu sowas wie den 'Laber-Vlog', schon ein ungemein ansprechender und so gar nicht abschreckender Titel, in dem dann ein scheinbar ein wenig kamerascheues (sehr praktisch auf Youtube) und nur mäßig eloquentes (mindestens ebenso praktikabel) Wesen zum Teil vierzig (vierzig! Das ist eine Folge House als zeitliches Äquivalent) Minuten eben genau das macht, was der Titel schon so unheilschwanger ankündigt: sie labert. Über Duftkerzen. Und über Tee. Und über sonstige, unheimlich wichtige Dinge, ohne die keiner, aber absolut keiner existieren könnte, würde nicht gelegentlich jemand eine knappe dreiviertel Stunde darüber labern, mit reichlich Wiederholungen (dass einem das nicht auffällt), Redundanzen (aha!) und sonstigem Nonsens. Es ist eine Freude. Sinn meines weit schwingenden Ausholens (und der rechte Haken traf sie mit Wucht unter dem Kinn; ein wenig Speichel spritzte wie in Zeitlupe in Richtung der ersten Zuschauerreihen, die sich mit gleichermaßem angewidertem wie fasziniertem Gesichtsausdruck halb wegdrehten, gleichzeitig aber ihre geweiteten Augen nicht vom wuchtig zu Boden gehenden Spektakel vor ihnen abwenden konnten - ): Izzy, don't talk too much.

Cheers!

Dienstag, 26. Februar 2013

Push it, push it real good.


Meine Lieben,

es ist soweit: das Semester hat ein Ende. Und damit war es auch echt überfällig, noch ein, zwei Tage mehr und ich hätte, wie der allerliebste Erzähler des Tell Tale Hearts, wahrscheinlich auch angefangen things in hell zu hören. Total knuddlig, der Junge.
In jedem Fall, meine letzte Prüfung für jetzt liegt seit drei Stunden hinter mir und der Stress der letzten Monate fällt im Zeitraffer von mir ab; das macht er sehr gut, der Kleine, hat sich ja jetzt auch wahrlich lange genug darauf gefreut. Und mit dem in Massen vom Himmel auf uns einballernden Schnee wird also auch das weggespült - endlich, endlich; Ruhe.
Ein bisschen Wahnsinn war das ganze Unterfangen ja schon. Zwar bin ich jetzt 40 ECTS näher an meinem Abschluss, aber auch um einige Nerven ärmer (Naturwissenschaftler, hört weg. Als Kind dachte ich wirklich, die "Nerven", um die ich meine Eltern so ausdauernd wie kompetent gebracht habe, wären kleine, feine Würmchen gewesen, die, an einem Ende festgewachsen, quasi wie kleine Miniaturtentakel, ihre Fühlerchen im Gehirn erwachsener Menschen in die hirnige Suppe strecken und bei Stressbelastung eins nach dem anderen das Zeitliche segnen. Traurige Vorstellung, das; ich sympathisiere schon wieder mit a)seelenlosen b)nicht existierenden Dingen. Geht euch das auch so? Mit unbelebten Gegenständen kann ich das auch gut. Entschuldige mich bei kaputten Tassen oder uralten und dem Grab geweihten Schuhen, die ich wegschmeißen will. Ich meine, wer weiß?! Es ist zum Verrücktwerden. Aber - die Nerven. Wenn ich heute von Nerven spreche assoziiere ich das ganze schon eher mit mentalen Zuständen. Aber irgendwo ganz tief drinnen ist die Vorstellung von kleinen Würmchen geblieben.).
Gut. Also, beschleunigter Studienabschluss durch Nerventod, soweit sogut. Um jetzt aber aufs Titelthema zu kommen: Grenzen.
An die nähert man sich doch ab und zu erschreckend nahe an, gelegentlich überschreitet man sie auch. Das hat dann so oder so ähnliche Folgen: plötzliche Heulanfälle ohne konkreten Grund, schwer nachzuvollziehende und abrupte Stimmungsschwankungen, unruhiger Schlaf, das vage Gefühl, dass irgendwie eh alles für den Arsch ist und ähnliche Annehmlichkeiten. Ja. Sehr aufbauend sowas. Das sind dann natürlich die letzten Ausläufer vor dem finalen psychischen Abkacken - wenn das länger so geht oder noch darüber hinaus sollte man sich vielleicht doch Gedanken machen, ob man nicht vielleicht ein winziges bisschen übertreibt in dem, was man sich so aufbürdet; beschränken sich solche Reaktionen aber auf eine Woche, dann, finde ich, gehts noch.
Jaa, sag ich jetzt. Hättet ihr mich vor zwei Tagen gefragt, dann wär ich wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen und hätte euch ein paar Theorietexte um die Ohren gehauen. Jetzt aber, nachdem der Stress ja so bildlich von mir gewaschen wurde, denke ich nur: es ist vorbei und ich lebe noch; so schlimm wars doch gar nicht...
Werden Grenzen überschritten, wehrt sich der Körper. Körperlich wie geistig. Das ist dann weder schön noch selten, sondern einfach nur scheiße. Aber, wenn man dann geschafft hat, was es zu schaffen galt, soweit über seine Grenze hinaus ist, dass das Gummiseil der Vernunft, das einen unweigerlich früher oder später wieder zurück schnallen lässt, zum Zerreißen gespannt ist (das ist jetzt eine interessante Metapher. Wenn besagtes Seil dann tatsächlich reißt, sind wir dann verrückt? Oder haben wir dann einfach nur keine Grenzen mehr, weil uns nichts mehr davon abhält, von einer Seite auf die andere zu wechseln? Oder geht beides miteinander Hand in Hand?) und dann endlich, Zong!, hinter einem wegschnappt und mitnimmt, zurück in die Comfort Zone, dann ist man irgendwie größer. Hat die Grenze, über die man sich so mühselig mit dem straffen Seil im Rücken hinweg gequält hat, ein bisschen weiter vom Ausgangspunkt weggeschoben, hat die Comfort Zone vergrößert. Kurzum: man hat sich ein kleines bisschen resistenter gemacht. Und fängt beim nächsten Stress vielleicht ein, zwei Tage später an, unkontrolliert zu heulen und mit Büchern zu werfen.
Das finde ich, ist es dann auch irgendwie wert. Natürlich lege ich momentan keinen gesteigerten Wert darauf, das jetzt gleich zu wiederholen, man muss es ja auch nicht übertreiben, tolle Metaphorik hin oder her, son Burnout braucht man dann doch nicht. Aber die Erfahrung, wie viel eigentlich geht, wie weit man sich pushen kann, die ist doch gar nicht schlecht. Grenzen sind da, um überschritten zu werden.

Wie aber auch immer. Meine Grenzen sind betrachtet, befühlt, überschritten und ein Stück hinter mir gelassen worden in den letzten vier Monaten, allen voran alles seit ungefähr Januar. Jetzt ist es aber vorbei, mein Seil ist zurückgezuckt und ich bin wieder mitten in meiner Komfortzone (oder auch, wie das gloreiche dict.cc so schön übersetzt, "Behaglichkeitszone"), ohne größere Sorgen, Deadlines, fiese Menschen, die einen bewerten; nur Bücher, Kino und die gelegentliche Flasche Wein. Äh, oder so.

However. Cheers!

PS: Und es ist schon absurd, ne, heute hatte ich ne mündliche Literatur Prüfung. Viele, viele Texte dafür gelesen. Viele. Was hab ich mir danach zur Belohnung gekauft? N Buch. Schräg ist noch gar kein Ausdruck.

Dienstag, 8. Januar 2013

Poem


Working late,
As usual,
On things the world
Does not need.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Die Sache mit dem Jahresende



Jahre gehen zu Ende, in der Regel; zumeist am 31.12., obwohl man sich da dieses Jahr ja nicht so sicher sein kann. Vielleicht gehen wir auch morgen alle mit apokalyptischem Inferno in der Feuerbrunst unter - obwohl, wer weiß? Vielleicht ist der Weltuntergang ja gar nicht so spektakulär. Vielleicht geht auch einfach der Bildschirm aus, zzp! Als wäre jemand übers Kabel gestolpert und hätte dabei den Stecker gezogen. Hups. Das wollt ich jetzt aber nicht.
In jedem Fall aber sticht auch dieses Jahr 2012 mit Inbrunst auf sein Ende zu. Das heißt, falsch: es mäandert gemächlich, bleibt an Schaufenstern stehen und schaut sich die Auslagen an, spätabends, die Weihnachtsdeko glitzert im Hintergrund vor sich hin und von irgendwoher zieht Glühweindunst heran, wallt über das Kopfsteinpflaster und verkriecht sich in uralten Ritzen von uraltem Gemäuer. Allerdings tut es das erst seit heute, zumindest in meiner Welt. Bis ca. 14.00 des heutigen Tages hatte mein Jahr andere Probleme als das nahende Ende - gelegentlich kann man das ja schon mal vergessen. Unbedeutende Details.
Bis heute war mein Jahr in Habachtstellung, hat sich über die Feiertagsschleicher in der Innenstadt geärgert und ist mit genervtem tss an ihnen vorbei gezogen, sobald sich eine Lücke bot. Hat mit unendlich vielen Zetteln und To Do Listen versucht, Ordnung ins immense Chaos dieses Daseins zu bringen (mäßig erfolgreich, bin immer mal wieder erstaunt, wie ich irgendetwas auf die Reihe bekomme). Und hat sich dann mal dabei von außen betrachtet und sich gefragt: bin das eigentlich wirklich ich? Die, die da in der Bib hockt und die Literaturtheorie wälzt als sei sie der Masterplan? Die keine Lust mehr zum Lesen hat, weil sich die Sekundärliteratur schon bis ins obere Stockwerk stapelt und abgearbeitet werden will? Und die, wenn sie dann doch mal ein Buch in die Hand nimmt, seltenst eins darin wiederfindet, das nicht Pflichtlektüre in irgendeinem Kurs ist?
Antwort: Ja. Irgendwie bin ich das auch. Und manchmal find ichs sogar ganz okay.
Antwort: Ja. Bin ich. Und ich steh drauf.
Antwort: Nein. Bin ich nicht und ich hasse es, so sein zu müssen.
Antwort: Nein. Oder, nur in Teilzeit.
Gegenfrage: Wenn ich das nicht bin, wer dann? Und, wichtiger, lässt sich die Alternative ohne die oben genannte Persönlichkeit überhaupt durchziehen? Und: bin ich jetzt zwei Personen deswegen?
There are two dogs living inside of me, and the one I feed will grow.
Und der andere?
Beide zu füttern, am Leben zu erhalten, parallel existieren zu lassen - das geht nicht. Es ist nur genug Futter für einen der beiden da. Wenn ich versuche, beide damit zu füttern, dann werden beide eingehen. Und dann, was bleibt dann übrig? Ihr seht, geht nicht.
Wie auch immer. In jedem Fall geht das Jahr demnächst in die Binsen, rollt sich zusammen und wirft sich weg. Mit welchem meiner beiden Hunde (Ich frage mich, warum gerade Hunde. Um in binären Denkweisen - darin sind wir ja ganz groß - zu bleiben: wahrscheinlich, weil Katzen einem eher den Finger zeigen würden, als es einem Menschen zu überlassen, welche von beiden jetzt überlebt. Alternativ hätte man aber auch Frettchen oder kleine Leguane nehmen können. Aber gut, wir schweifen ab - ) ich nun ins neue Jahr gehen werde - who knows? Vielleicht gehen wir auch alle in gar kein neues Jahr, sondern segnen am Freitag kollektiv das Zeitliche. Gehen über den Jordan. Schauen uns die Gänseblümchen von unten an (sofern es dann noch welche gibt). Vielleicht sollten wir mal die Zeugen fragen, was der angebrachte Terminus ist und was uns hinterher erwartet, die scheinen da ja Erfahrung zu haben (nach so viel political incorrectness sollte ich es jetzt eigentlich gut sein lassen, aber wir wollen mal nicht so sein, hm?).
In jedem Fall, das Jahr war kein ganz Schlechtes. Ist viel passiert, nicht nur bei mir. Man macht Fortschritte in unbestimmte Richtungen, aber zumindest tut sich was. Wir sind alle noch da und den meisten geht es gut, man hofft, es bleibe so. Und trotzdem - wenn das Leben dann mal aufhört zu rennen, wenn der Moment kommt, ab dem man wieder Zeit zu atmen hat, Zeit, in der Stadtbücherei rumzusitzen, Zeit, durch die Stadt zu mäandern und Schaufensterauslagen anzustarren ohne sie wirklich wahrzunehmen; dann, ja dann! Wird man melancholisch. Schon wieder n Jahr. Und, wo bin ich jetzt? Da, wo ich sein wollte? Wo will ich denn eigentlich sein? Was wollte ich überhaupt erreichen; das hier, oder doch was ganz anderes?
Und während man also ohne größere Energien aufs Fokussieren zu verschwenden in die Glasscheiben starrt, aus denen man nur selber dümmlich zurück glotzt, hinter einem die Leute hektisch letzte Weihnachtsgeschenke kaufen und die Temperaturen wieder eisern fallen, ohne sich davon ablenken zu lassen, dann grübelt man und grübelt und kommt sowieso zu nichts. Tut man nie.
Jahresende. Jedes Jahr das Gleiche. Wir resümieren und fragen uns: war das gut so, bin ich zufrieden? Manche von uns sind das wohl leider nie. Vermutlich gehöre ich da auch dazu. Aber immerhin! Ich bin in keine neue Stadt gezogen dieses Jahr.
Alles in allem, Melancholie hin wie her, die Weltformel habe ich immer noch nicht aufgestellt. Aber ich bin ihr doch mindestens ein Stückchen näher gekommen, zumindest innerhalb meines kleinen Kubikmeter Leben. Und über Hunde, die mich von innen anbellen, Persönlichkeiten, die sich um die Vorherrschaft streiten und der ganze Mist, darüber denke ich dann im neuen Jahr nach. Oder zumindest erst nach den Feiertagen (hohoho, Fressen für den Frieden, as every year!). Und bis dahin isses halt, wies ist.

Und falls es das morgen wider aller Erwartungen doch gewesen sein sollte (wenns denn echt so is, dann lach ich aber. Die Zeugen sagen den Untergang 216 Mal voraus und wir leben immer noch, und dann kommen die Mayas und machen einmal die Klappe auf...): Es war wundervoll, euch gekannt zu haben. Wir sehen uns im Jenseits.

Skål!

Samstag, 15. Dezember 2012

Titel



Wir sind der unumstößlichen Meinung, die Kleidungsindustrie kollaboriere mit der Diätindustrie. Die Konfektionsgrößen schrumpfen kontinuierlich auf ein mikroskopisches Maß, die Menge an pro Kleidungsstück verwendeten Stoffes erreicht in Kürze homöopathische Größenordnungen. Demzufolge werden wir in Zukunft nur noch mit ansprechend geschnürten Jutesäcken bekleidet auf die Straße gehen und zuhause aus Prinzip nackt herumlaufen, H&M und Konsorten mittels wohl überlegt platzierten Kaufnichtentscheidungen boykottieren und Tomaten anbauen. Letzteres hat jetzt keinen direkten Zusammenhang zum Rest, erscheint aber nichtsdestotrotz angebracht.

Nach dieser lockeren Einleitung zum Thema nun also das Wesentliche: es hat geschneit. Jetzt schneit es nicht mehr (das war das Wort zum Wetter, ich habe mir sagen lassen, es sei ziemlich über das Wetter zu reden).

Weihnachtliche Dinge, die ich in diesem diesjährigen unabwendlichen Zielspurt auf die Geburtstagsfete von diesem ominösen Kerl namens Jesus bereits unternommen habe:
- Weihnachtsmarktbesuche: 2,6
- Weihnachtsfilme: 1
- Kekse, gegessen: 15?
- Kekse, gebacken: 0
- mit kitschiger Weihnachtsmusik und parallelem Schwelgen in melancholischen Anfällen verbrachte Abende: 0,5

Anbei sei zu erwähnen, dass ich es zurzeit aus strategischem Protest gegen dieses unsere Bildungssystem stark in Erwägung ziehe, nach Abschluss meiner gloreichen und alles in allem stark ins Nutzlose tendierenden akademischen Ausbildung eine Tätigkeit im Reinigungswesen oder ähnlichem anzustreben. Vielleicht werd ich auch Busfahrer, da muss man zu niemandem nett sein.

Abgesehen davon dreht sich die Welt immer noch und Twilight habe ich auch gesehen. Ah, und James Bond und On the Road und Berlin Telegram und Drei Zimmer, Küche, Bad und Cloud Atlas und und und... Wir erkennen: ich gehe immer noch ins Kino. Ich vergesse nur grad gerne, drüber zu schreiben. Nächste Woche Anna Karenina, dann mal noch der Hobbit, of course. Ah, und Weihnachten. Nein, kein Film, ich echt, aber auch bald.

So long, ich werde nun Huhn zubereiten und es einfach so essen, da seht ihr mal, was ich für eine bin. Ich sehe, wir driften in niveaulich fragwürdigen Nonsens ab.

Cheers!