Dienstag, 1. Dezember 2015

Advent!*

Dear everyone,
heute hatte ich ein interessantes Gespräch mit meiner Namens- und Schreibgefährtin Isa, die sagte, aber auf dem Blog ist doch alles erlaubt.
Und wo sie recht hat, da hat sie so recht. Ist ja nicht so, als hätte ich Pulitzerambitionen hier. Oder irgendwelche Ambitionen (Ehrgeiz wird völlig überbewertet), außer dem ewigen zynischen Murmeln in meinem Kopf Auslauf zu verschaffen, damit es mal wieder ordentlich irgendwo hinkacken kann. Muss ja keiner reintreten.
Vor fünf Jahren war meine Expertise (Substantiv, feminin) diesbezüglich noch ein wenig ausladender (blümerant! Und weitere kreative Fehlverwendung hübsch klingender Worte. Dada! Es ist alles erlaubt im Krieg und in der Sprache. Oder dem anderen Dings mit L, brr). Heute wird jedes Komma hinterfragt, was ja bei Gedichten nett und wichtig sein mag (eine Tatsache, die Schüler nie verstehen werden), auf einem Blog, der einzig und allein dem endlosen verbalen Dünnschiss geschuldet ist, aber ein wenig hinderlich daherkommt.
[Viele sinnentleerte, nachträglich eingefügte Zeilen zum Test, ob der Link funktioniert, wenn er tiefer unten steht. Anekdote: gestern hat es auch geregnet. Oder gelb. Oder was auch immer. Am allermeisten stört es mich, wenn der Satz mitten drin]
Deswegen nun also und früher war mehr Plastikgebimmel zum an den Baum hängen:
Soeben kochte ich Nudeln. Ich hasse das Wetter so passend es auch erscheinen mag. Dereinst weihnachtete es sehr in meinem Kopf jetzt regnet es und lässt das Weihnachten bleiben. Draußen wie drinnen. In der Wohnung über mir bellt ein Hund. Jetzt klingelt auch noch das Telefon bei denen! Ich mag das Ausrufezeichen als solches nicht und nehme die Interpunktion des vorangegangenen Satzes zurück. Überhaupt Interpunktion. Versuch, ohne Kommas zu schreiben, an innerem Pingel gescheitert. Das Grauen überkam sie, als sie die Sätze ohne ihre Kommas sah, und nahm sich fest vor, sie im neuen Jahr auf die Transplantationsliste zu setzen. Sowieso, das neue Jahr, schon wieder eins, verdammt. Vor vielen Jahren schrieb ich ein Erhardeskes Gedicht über eine Waschmaschine, aber das finde ich nicht mehr. Ich habe kein Waschmittel gekauft, Mist.
recht haben, Recht haben, es gibt eine Duden-Sprachberatung (guten Tag! Was kann ich für Sie tun?), quasi die Grammatikhotline unseres Landes. Unseren Landes. Von unserm Land. 0900 1870098 Isa.
Letzte Woche war Thanksgiving und wir gaben reichlich, dann aßen wir reichlich, niemand musste sich übergeben. Der Backofen stand nur kurz in Flammen, quasi zu vernachlässigen. Wir sind heute noch satt. Und ausreichend mit Senf und Bürsten bestückt, die Apokalypse darf jetzt kommen (was, schon wieder?).
Auf meinem Schreibtisch steht seit gestern die LED Dekofigur "Schnee", halb verdeckt von bekritzelten Papieren und vollgerotzten Taschentüchern (Räum mal deine Taschentücher weg! dicht gefolgt von Häng mal deine Wäsche ab! auf der Hitliste der meistgehörten wie -gehassten Sätze meiner Jugend). Mein Virenscanner ist heute wieder sehr entschlossen. Manch einer kann Kathedralen in seine Nase stecken.
Und noch das hier (und alle so Isaaa).


*Womit dieser Text rein gar nichts zu tun hatte.

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