Dienstag, 24. Juli 2012

Haircut and stuff



N'Abend.

Filmtrailer sind was Großartiges. Der vom in zwei Tagen endlich anlaufenden dritten Teil der Nolan-Batman-Trilogie, The Dark Knight Rises, auch. Was wahrscheinlich auch zum großen Teil an der Filmmusik des unfassbar produktiven (ich meine, ehrlich, zu welchem Film hat der die Musik nicht gemacht?) Hans Zimmer liegt, der es einfach jedes Mal schafft, einem ein Kribbeln über die Arme laufen zu lassen; und nein, es führt keine Ameisenstraße durch mein Zimmer.
Und das Beste an Trailern ist: wenn man den Trailer gesehen hat, dann weiß man, dass noch viel mehr kommt. Der ganze Film nämlich. Und, oh, was bin ich aufgeregt ob des auferstehenden Dunklen Ritters, war doch der letzte Teil so toll, dass meine Umwelt wahrscheinlich wenn ich nur den Titel in den Mund nehme, egal in welchem Zusammenhang, auf Spamfilter geht und übers Abendessen nachdenkt. Getoppt wurde das glaube ich zeitweise nur durch The Social Network und Inception.
Abgesehen davon aber dachte ich, man könnte so ganz allgemein mal wieder über Filme reden. Macht man ja sonst nie. Beispielsweise war ich vor einer Woche im Kino, in Cosmopolis, in der deutschen Fassung, bedauerlicherweise; Tübingen hat ja schon ein paar Kinos, ein Originalsprachliches ist nicht darunter. Was bei genauerer Betrachtung eigentlich schon fasst ein Affront gegen die hier vorherrschende akademisch elitäre Snobkultur sein müsste, es in meinen akademisch elitären Snobaugen auch ist, trotz allem aber dennoch weiterhin nicht geändert wird. Nun. In jedem Fall war der Film trotzdem sehenswert, ein bisschen gewöhnungsbedürftig vielleicht, sehr langsam und doch eher überdurchschnittlich viel im Inneren einer Stretchlimousine angesiedelt (genau genommen kenne ich keinen anderen Film, der überhaupt zu größeren Teilen in Stretchlimousinen stattfindet, aber vielleicht ist meine Allgemeinbildung da ja auch lückenhaft). Kaum Musik und eine Sprache, die unauthentisch und hochgestochen wirkt- und es auch ist, sobald man allerdings den Flow von Cosmopolis aufgegriffen hat passts auf einmal: theaterhaft und kalt, der ganze Film lässt einen seine Distanziertheit spüren. Wortlastig, kontrolliert; ein Film wie aus Glas und Stahl und dem gelegentlichen Hauch schwarzer Seide. Der Hauptcharakter ein junger, stinkreicher Wall-Street-Boss, der einerseits den Untergang fürchtet und ihn andererseits geradezu sucht- eine Beziehung zu einer Frau, die emotionsloser und theoretischer nicht sein könnte, und immer wieder Sex, als Sport, als Ablenkung, als Lückenfüller. Außerhalb der mittels High Tech mit Science Fiction Potential zum Kontrollzentrum finanzieller Macht umfunktionierten Limousine randaliert die Welt gegen genau diejenigen, die sich darin befinden. Im Inneren des Wagens herrscht eine kühle, sterile Atmosphäre, von dort aus wird die Welt kontrolliert; von außen rebelliert sie laut und dreckig dagegen an und schüttet Farbe über die Karosserie. So und so ähnlich geht der ganze Film, und dabei will sich der Hauptprotagonist doch nur die Haare schneiden lassen...
In jedem Fall durchaus sehenswert, vielleicht nicht jedermanns Cup o' Tea, aber was ist das schon. Mir hats gefallen.
Weniger gefallen hat mir tatsächlich Sleep Tight, ein spanischer Film, ein Psychothriller. Ein Portier, der nachts mit ein bisschen Äther und viel krankem Geist seine bizarren und beängstigenden Spielchen mit einer unwissenden Anwohnerin des Hauses, in dem er arbeitet, treibt; mit grusligem Ausgang und definitiv keiner ausgleichenden Gerechtigkeit. Der Film haut einen jetzt nicht um, ästhetisch oder sprachlich, aber er hinterlässt mit Sicherheit ein Gefühl, wenn man aus dem Kino kommt- und zwar kein Gutes. Eher ein einengendes und unangenehm realistisches: das könnte wirklich passieren... Also, nicht einer meiner Favoriten. Aber wer auf durchgedrehte Freaks steht, die nachts unter dem Bett liegen und ihrem Opfer langsam und systematisch das Leben zur Hölle machen, der könnte seinen Spaß daran haben.
So. Als letztes würde ich jetzt gern noch einen Buchtipp loswerden. Könnte sein, dass ich damit jetzt auf kollektiv taube Ohren stoße, aber ich oute mich jetzt mal: Ja! Ich bin ein Fan der Young Adult Fantasy. Im Besonderen momentan ein Fan von Cassandra Clare und der Mortal Instruments Reihe. Ja, Reihe- zum Glück, gibt es doch kein besseres Gefühl (nagut. Was Literatur anbelangt vielleicht) als vor einem geschlossenen Buch zu sitzen und mit glückseliger Verzückung aufs Cover zu starren, weil man weiß, dass man nicht nur diesen Band noch nicht gelesen hat und sich darauf freuen kann, sondern dass man die nächsten FÜNF Bände noch nicht gelesen hat und sich darauf freuen kann! In jedem Fall- meine Begeisterung kennt keine Grenzen. Wer auf Fantasy, genau genommen Urban Fantasy, ein bisschen adoleszent verwirrte Lovestory, viel (viel!) Handlung, Dämonen und böse Feen steht, der sollte sich das mal anschauen. Alle, die aus Prinzip nur existentialistische Kurzprosa lesen: sorry. Aber ich find die Bücher grandios.
Gut. Damit dann auch genug gesülzt, wir hoffen es geht gut!

So long-

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen