Montag, 4. April 2011

Gespräche mit meiner Wand, Teil 1

Tief in mir drinnen bin ich ein Löffel voll Quark, sagte meine Wand kürzlich zu mir.
Und wenn man sich nah genug an die Kacheln an der Wand heranbeugt, kann man sein Spiegelbild sehen, schemenhaft und undetailliert, und sobald man sich ein Stück nach hinten lehnt, sieht man gar nichts mehr, da, wo man gerade noch selber gewesen ist.
Zielloses Drücken, erleichternd, wenngleich un- was auch immer un-, auf jeden Fall aber mit dieser Vorsilbe. Vielleicht war der Quark schon schlecht (->du bist kein Löffel voll Quark). Aber eventuell rührt das erleichternde und un- Drücken daher, obgleich ich mich nicht beschweren möchte, ist doch immer wieder schön, komme was wolle, die Natur findet einen Weg. Das mag jetzt auch beängstigend erscheinen, zugleich aber ungeheuer beruhigend, es wäre ja nicht auszudenken.
Wenn die Kachel dunkler wäre, würde man vielleicht noch weniger erkennen. Vielleicht auch mehr, wer weiß das schon so genau. Vielleicht liegt es auch nur am Licht, an der vorhandenen Menge und am Einfall.
Ja, Einfälle hat man manchmal dort, am un-aussprechlichen Ort des Drucks, mit dem die ganze Sache, die nur eventuell auf den Quark, der auch nicht ganz sicher nicht mehr gut war, begonnen hat. Oder womit eigentlich (-> woher willst du wissen, dass ich kein Löffel voll Quark bin?)?
Genau genommen ist sowieso alles eine recht ungenaue Spekulation. Die echten Beweise fehlen ja, erdreistet man sich nach dem tieferen Pudels Kern und überhaupt einem gewissen Sinn der ganzen Sache im Allgemeinen zu fragen. So einfach ist das alles nicht und es gab auch schon einen Haufen bärtiger Männer, die darüber verzweifelt sind, man betrachte nur sein Spiegelbild in der Kachel an der Wand. Schon mal jemand über parallele Universen nachgedacht? Eben, so einfach ist das nicht.
Mit dem Quark auch nicht, und GANZ SICHER werde ich keinen Magerquark mehr kaufen, schon gar nicht, wenn ich ihn dann im Kühlschrank vergesse, weil ich denke, er gehört jemand anderem (-> ich will auch kein Magerquark sein!), vielleicht ja der aufdringlichen Spiegelung in der Kachel am Ort des Geschehens. So sicher ist man sich ja da auch nie, ist es doch ein und derselbe Kühlschrank und wenn einen das Spiegelbild hinterher anschreit, man solle die Lüftung anschalten, es stinkt, dann würde mir das auch zu denken geben.
Wie dem auch sei, die ganze Diskussion mit dem Quark und der Kachel und dem Spiegel, der keiner ist, aber gern einer wäre, ebenso wie meine Wand, die zwar kein Spiegel, aber dafür der Quark sein will, das ist doch alles genau genommen reichlich abstrakt und sollte zum Zwecke der Verdeutlichung unter Umständen in einem Schaubild dargestellt werden, aber erst, nachdem man die Drehgeschwindigkeit berechnet hat, sonst hat nur wieder die Wand was dran auszusetzen, von wegen, es würde ihr schlecht, wenn das alles so schnell ginge, da kommt einem ja der ganze Quark wieder hoch (-> Moment, ich dachte, du BIST der Quark?). Ob man dadurch dann erfährt, was es mit den Menschen in den Kacheln am Ort des Verbrechens auf sich hat, sei jetzt mal dahingestellt, oder noch besser: wir lassen es im Raum stehen, dann können wir drumrum laufen und fachsimpeln, das wird ein Spaß.
Ohne dem allem jetzt also größere Beachtung zu schenken- ich denke doch, dass unter großem Druck häufig die besten Ergebnisse zu Tage kommen, hin und wieder unter der Mithilfe von ein bisschen Quark; ob dieser jetzt die Reinkanartion meiner Wand ist oder nicht ist ein anderes Problem, das ich eigentlich lieber an dieser Stelle nicht erörtern möchte.

PS: PUDEL. Gebt euch das mal!

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