Montag, 2. März 2015

Das Wort Problem schon allein.


Es ist seltsam, wenn es draußen schon dunkel ist, aber noch Vögel schreien. Es fühlt sich deplatziert an, Anfang März, und gleichzeitig wie ein unauffälliges Winken vom Frühling, der zwar noch schnell ein paar emails beantworten muss, dann aber bestimmt gleich da ist, sofern er die nächste Bahn bekommt.
Boyhood war ein wirklich guter Film. Am Anfang mochte ich ihn nicht besonders, und nach den drei Stunden war ich auch nur halb vom Gegenteil überzeugt. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr merke ich: Boyhood war ein wirklich guter Film; I just thought there would be more.
Man denkt, es kommt mehr, mehr Handlung, mehr Spannungsbögen, mehr von allem und größer. Kam es aber nicht, nicht im Film und nicht im Leben, weswegen wir irgendwann am Tisch sitzen und die Welt verfluchen: I just thought there would be more.
Ist das der Grund, weswegen wir uns immer neue Ziele stecken, um den Zustand der Stagnation, der Resignation und des allgemeinen Wahnsinns zu umgehen? In battle to preserve sanity one must remember the following rules. Um immer mehr zu bekommen. Immer größer und bunter und besser. Und während wir auf immer bunter warten tragen wir schwarz, während wir auf größer hoffen arbeiten wir an den Babysteps.
Wahrscheinlich ist die Fähigkeit, zufrieden zu sein, die beste, die man haben kann. Zufrieden zu sein mit farbig statt neongrell, mit medium size statt extra large. Man strebt nach dem Ultimum, obwohl man bereits weiß, dass man es nicht bekommen kann; aber statt sich mit anderem zufrieden zu geben und vielleicht eine medium sized version an Zufriedenheit zu erreichen verbeißt man sich im perfekt unerreichbaren und ist unglücklich, denn! Das ist was wir können, darin sind wir gut.

Filme für die Quarterlifecrisisgeplagten:
- Frances Ha
- Appropriate Behavior
Ein bisschen nicht wissen, ob man schon falsch abgebogen ist, ob man noch darauf zusteuert, ob mans irgendwie umgehen kann; so many possible indentities and none of them seem right.
Vielleicht war früher alles besser? Man hat geheiratet und Kinder bekommen. Keine Wahl, keine Qual (alternativ: no brain no pain).

(Es ist nichts Verwerfliches an der Lebensabschnittskrise. Ich habe den Eindruck, die letzten vierzehn Jahre in einer zugebracht zu haben. Vielleicht ist manch einer aber auch dazu geneigt, sein ganzes Leben dementsprechend anzulegen, verschachtelt und mit Hang zur Sackgasse, lauter blättrige Labyrintheinbähner, an deren Ende Sphinxen warten und unlösbare Rätsel in den Äther spucken. So linear wie ein Chemiebaukasten. Wir bedrucken grüne Jacken mit Fragezeichen und tragen sie bei jeder Gelegenheit; ein Trip ins Krisengebiet, man beachte den wunderschönen Wildwuchs zur Rechten. Aber keine Scheu vor Risiken, Freunde, heute mal ohne Zähneputzen ins Bett!)

Und aber: über das ver-zweifeln. Nicht zweifeln. Nicht immer so viel denken. Don't think, just do. Wer nicht reinpasst passt daneben und wer nicht daneben passt passt darüber; Heterogenität ist die Struktur, die unter allem liegt und alles dabei aneinanderleimt, so uneben wie ein Uhrwerk (Orange), in Dauerbewegung, ewiges Klicken und rasten, ein- wie aus-, weiter und weiter und am Ende wird im Rückblick sowieso alles schön geredet. Schön geredet? Vielleicht war es ja tatsächlich schön. Ein bisschen vom fragezeichenförmigen Grünspan abkratzen und das Rot genießen, wie Sonnenaufgang, wie Rotwein, wie die [xxx] (ich werds nicht sagen, nein).

Dementsprechend also:

THUS spoke (Sarah Schuster) Zarathustra.

He said: if he's not the word of God God never spoke.

Amen.

PS: Birdman. That's all.








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